Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Wall Street gibt erneut nach – Omikron verschreckt Anleger

Von einer Erholung ist an der Wall Street nur noch wenig zu spüren. Die Sorgen um die neue Coronavariante Omikron sind zurück: Aktien der Impfstoffhersteller geben nach.

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Blick in den Handelssaal der New York Stock Exchange. Quelle: dpa

Die Furcht vor Rückschlägen für die Weltwirtschaft durch die neue Coronavariante Omikron lässt die Kurse an der Wall Street erneut nachgeben. Für Unruhe sorgte eine Warnung des Impfstoff-Herstellers Moderna, dessen Chef die aktuellen Vakzine gegen die Omikron-Variante des Coronavirus als weniger wirksam sieht.

In die gleiche Kerbe schlug Regeneron Pharmaceuticals: Die US-Pharmafirma, die eine Arznei gegen Covid entwickelt, warnte davor, dass auch ihre Antikörper Therapie sowie vergleichbare Mittel weniger wirksam gegen die Omikron-Variante sein könnten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab zur Eröffnung am Dienstag knapp ein Prozent auf 34.836 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 eröffnete 0,7 Prozent schwächer bei 4624 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,4 Prozent auf 15.719 Punkte nach. Nach der Verschnaufpause zum Wochenstart setzte die Unsicherheit rund um Omikron am Dienstag weltweit den Aktienmärkten erneut zu.

„Es ist klar: Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, sagt der unabhängige Kapitalmarktberater Ed Yardeni am Montag in einem Webinar. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir noch eine ganze Weile mit ihr leben müssen.“ Dennoch ist Yardeni weiterhin optimistisch, was die Lage an den Märkten angeht. Für Ende des Jahres erwartet er, dass der Leitindex S&P 500 bei 4800 Punkten stehen wird, ein Plus von gut drei Prozent. Das Jahr 2022 könnte der S&P 500 bei 5200 Punkten beenden, glaubt Yardeni.

Der Kapitalmarktexperte geht nicht davon aus, dass die Omikron-Variante für große Verwerfungen in der Wirtschaft sorgen wird. „Wir werden lernen, damit umzugehen“, stellte er klar. Er erwartet auch, dass die Fed wie geplant mit dem Abbau der Anleihekäufe weitermachen wird. Für 2022 rechnet er mit zwei Zinserhöhungen.

Der US-Arbeitsmarkt sei stark. Neue Daten für den Monat November werden am Freitag veröffentlicht. „Die Arbeitslosigkeit wird deutlich zurückgehen“, glaubt Yardeni. Die Amerikaner würden zurück in den Arbeitsmarkt drängen. „Und es gibt viele offene Stellen.“

Die Furcht vor einer sinkenden Nachfrage angesichts der Coronapandemie setzte zudem dem Ölpreis zu, der rund vier Prozent nachgab. In Folge gerieten auch Energiekonzerne unter Druck. Die Anteilsscheine von Occidental Petroleum büßten mehr als zwei Prozent ein.

Blick auf Einzelwerte

Moderna, Pfizer: Die Aktien der Impfstoffhersteller standen heute unter besonderer Beobachtung. Stephane Bancel, CEO von Moderna hatte der „Financial Times“ mitgeteilt, er erwarte, dass bestehende Impfstoffe gegen die Omikron-Variante weniger wirksam seien. Laut der Universität Oxford gebe es dafür noch keine Beweise. Die Moderna-Aktie fällt um mehr als sechs Prozent. Die Biontech-Aktie gibt ebenfalls mehr als sechs Prozent nach. Die Pfizer-Aktie gewann 1,5 Prozent, Novavax-Aktien legten mehr als zwei Prozent zu.

Regeneron Pharmaceuticals: Die Aktien von Regeneron fielen um 0,1 Prozent, nachdem das Unternehmen sagte, seine Covid-19-Medikamente könnten gegen die Covid-Variante Omikron weniger wirksam sein. Mutationen in der Variante würden darauf hindeuten, dass die Immunität reduziert sein könnte.

First Wave Biopharma: Die Titel schossen um rund ein Drittel nach oben, nachdem die Pharmafirma bei einer Studie zur Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung von Covid-19 Fortschritte erzielt hatte.

Meta: Die Meta-Aktie fällt um fast ein Prozent. Eine britische Aufsichtsbehörde forderte das Unternehmen auf, die Plattform Giphy zu verkaufen. Die Übernahme von Giphy durch Meta würde den Wettbewerb zwischen Social-Media-Plattformen reduzieren.

Twitter, Square: Die Aktien von Twitter und Square stiegen um 1,5 bzw. 0,3 Prozent. Ein Tag, nachdem Jack Dorsey seinen Rücktritt als CEO von Twitter angekündigt hatte. Dorsey war Chief Executive bei der Social-Media-Plattform und dem digitalen Zahlungsunternehmen. Die Bank of America stufte Square von „underperform“ auf „neutral“ hoch und bekräftigte ein Kaufrating für Twitter.

SolarEdge Technologies: Die Aktie verlor 2,2 Prozent. Morgan Stanley hatte die Aktie von „übergewichtet“ auf „gleichgewichtet“ herabgestuft.

Beyond Meat, Oatly: Die Aktien des Fleischalternativen-Herstellers Beyond Meat und des pflanzlichen Molkereiunternehmens Oatly gaben zum Börsenstart um mehr als drei bzw. sechs Prozent nach. HSBC hatte die Aktien heruntergestuft. In einem Bericht über den Markt für alternative Proteine ​​sagte HSBC: „Angesichts der Aussicht auf einen verschärften Wettbewerb, wird das von uns prognostizierte Wachstum für viele Teilnehmer nicht ausreichen, um ihre hochgesteckten Wachstumsziele zu erreichen.“

Reisekonzerne: Aktien der Fluggesellschaft American Airlines büßten rund zwei Prozent ein. Die Kreuzfahrtunternehmen Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line verloren zwischen ein und zwei Prozent.

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