Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Wetten auf US-Zinswende setzen der Wall Street zu – Technologiewerte rutschen erneut ab

Immer mehr Anleger realisieren die besonderen Risiken der US-Aktien – auch vor dem Hintergrund, dass die Notenbank Fed ihre geldpolitische Wende durchzieht.

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Die Anleger blicken vor allem auf den Konflikt in der Ukraine. Quelle: AP

Die nahende Zinswende in den USA schlägt Anleger an der Wall Street in die Flucht. Vor allem Technologiewerte gaben zum Wochenstart weiter nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel zum Handelsauftakt knapp zwei Prozent auf 14.681 Punkte und setzte damit seine Verlustserie im neuen Jahr fort. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 büßten jeweils rund ein Prozent auf 35.985 und 4625 Zähler ein.

Investoren setzten zunehmend auf zügig steigende Zinsen. „Goldman rechnet jetzt mit vier Zinserhöhungen im Jahr 2022 und das ist einfach ein sehr feindliches Umfeld für Technologie- und Wachstumsaktien“, sagte Thomas Hayes, geschäftsführendes Mitglied beim Vermögensverwalter Great Hill Capital in New York. Zunächst war die Bank Goldman Sachs von drei Zinsanhebungen ausgegangen.

Die Aussicht auf steigende Zinsen ließ Anleger erneut zu Bankaktien greifen. Der S&P 500 Bankenindex zog auf einen Rekordwert an, nachdem er bereits in der vergangenen Woche mehr als neun Prozent zugelegt hatte. Die Zinserwartungen trieben auch die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Treasuries auf ein Zwei-Jahres-Hoch von plus 1,808 Prozent.

Bei den Einzelwerten rutschten Tesla-Aktien mehr als drei Prozent ab, nachdem Konzernchef Elon Musk auf Twitter Preiserhöhungen für die Fahrerassistenzsoftware in den USA angekündigt hatte. Auch andere Aktien der Elektroautobranche gaben nach, darunter Rivian Automotive, Fisker, Lucid und Nikola.

Blick auf weitere Einzelwerte

Beam Therapeutics: Die Aktien von Beam Therapeutics fielen nach der Ankündigung einer neuen Partnerschaft mit Pfizer zeitweise um mehr als fünf Prozent. Pfizer wird mit Beam, einem Spezialisten für Gen-Editierung, zusammenarbeiten, um Therapien für seltene genetische Erkrankungen zu entwickeln.

Tilray: Nachdem das kanadische Pharma- und Cannabisunternehmen einen unerwarteten Quartalsgewinn bekannt gab, stieg die Aktie zwischenzeitlich um rund 17 Prozent. Durch eine gestiegene Nachfrage nach Cannabisprodukten um 20 Prozent, stieg auch der Umsatz des Unternehmens.

Apria: Apria stimmte der Übernahme durch das Geräte- und Dienstleistungsunternehmen Owens & Minor für rund 1,45 Milliarden US-Dollar zu. Zum Handelsstart am Montag stieg die Aktie um rund 25 Prozent.

Sinclair Broadcast Group: Die Gruppe plant eine neue App, über die künftig NBA-Spiele übertragen werden sollen, so ein Bloomberg-Bericht. Der Deal könnte noch diese Woche abgeschlossen werden. Die Sinclair Aktie steigt im Handelsverlauf um knapp drei Prozent.

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