Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Zins- und Schuldensorgen bremsen Wall Street – KI-Einfluss lässt Chegg-Aktien abstürzen

Investoren rätseln, wie es mit den Zinsen weitergeht. Auch der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA macht die Anleger weiter nervös.

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Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange. Quelle: Reuters

Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank haben sich die Anleger an der Wall Street nicht aus der Deckung getraut. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Dienstag 0,3 Prozent niedriger bei 33.933 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 4152 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,2 Prozent auf 12.184 Punkte.

Investoren rätseln, wie es mit den Zinsen weitergeht. Die meisten von Reuters befragten Marktteilnehmer rechneten mit einer weiteren Leitzinsanhebung in den USA um 25 Basispunkte und einer anschließenden Zinspause. Einige Investoren hoffen Börsianern zufolge aber auch auf Senkungen noch in diesem Jahr, was die Fed allerdings bislang nicht andeutet.

Auch der Streit um die Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA macht die Anleger weiter nervös. Die Kosten für die Versicherung gegen einen US-Zahlungsausfall stiegen am Dienstag weiter an. US-Finanzministerin Janet Yellen sagte, dass es Anfang Juni wahrscheinlich soweit sein könnte, dass die Regierung nicht alle ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen könne.

Bei den Unternehmen stachen Uber mit einem Kursplus von mehr als sechs Prozent heraus. Der Ausblick auf höher als erwartet ausfallende Gewinne des Fahrdienst-Anbieters gefiel den Anlegern. Die Nachfrage nach den Mitfahr- und Lieferdiensten von Uber blieb stark und zerstreute die Befürchtungen, dass die hohe Inflation und eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums die Ausgaben beeinträchtigen könnten. Sowohl die Zahl der Kunden und Fahrten als auch der Wert der Transaktionen sind im vergangenen Quartal gestiegen.

Blick auf weitere Einzelwerte:

Dupont: Der US-Chemiekonzern baut mit einem Milliardenzukauf sein Angebot für die Gesundheitsbranche aus. Für 1,75 Milliarden Dollar will Dupont die US-Medizintechnikfirma Spectrum Plastics schlucken. Bis zum Ende des dritten Quartals soll der Deal unter Dach und Fach gebracht werden.

Für dieses Jahr kappte Dupont seine Umsatz- und Ergebnisprognose, da sich die Elektronik- und Industriemärkte langsamer als von dem Unternehmen erwartet erholten. Die Aktie gab rund neun Prozent nach.

Chegg: Die Aktien stürzten um 47 Prozent ab. Vorstandschef Dan Rosensweig erwartet, dass künstliche Intelligenz „einen Einfluss auf unsere Wachstumsrate bei Neukunden hat“. Chegg gab eine schwache Umsatzprognose für das zweite Quartal ab. Ansonsten übertraf das Online-Bildungsunternehmen die Erwartungen für das erste Quartal sowohl auf der Gewinn- als auch auf der Verlustseite. Nach den Ergebnissen stufte Jefferies die Aktie von Kaufen auf Halten herab.

NXP Semiconductors: Die Aktien des Chipherstellers stiegen um 3,1 Prozent, nachdem das Unternehmen die Erwartungen der Analysten für den Umsatz und das Betriebsergebnis im ersten Quartal übertroffen hatte. Auch die Umsatzprognose für das zweite Quartal fiel besser aus als erwartet.

Dell: Morgan Stanley hat die Aktie von „gleichgewichten“ auf „übergewichten“ hochgestuft. Die Analysten erwarten, dass der PC-Markt bald einen Boden bildet. Die Aktie stieg um drei Prozent.

Coinbase: Die Aktien der Kryptowährungsbörse fielen um 3,2 Prozent. Die Citigroup stufte die Aktie wegen drohender regulatorische Gefahren ab.

Marriott International: Die Hotelaktien stiegen um vier Prozent, nachdem Marriott die Schätzungen für das erste Quartal sowohl bei den Ergebnissen als auch beim Gewinn übertroffen hatte. Laut Vorstandschef Anthony Capuano hat die Aufhebung der Reisebeschränkungen in Asien das Wachstum angekurbelt.

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