Vor allem die Aussagen der US-Notenbank drückten den Goldpreis. Eine weitere deutliche Lockerung der US-Geldpolitik nicht in Sicht, das Risiko einer Inflation sinkt dadurch. Damit wird ein wesentliches Kaufargument für Gold als krisensichere Anlage abgeschwächt. Die Feinunze Gold kostete zuletzt 1650 Dollar.
Platin stieg hingegen auf 1668 Dollar je Feinunze. Damit scheinen die Monate vorbei, in denen Gold das teuerste Edelmetall der Welt war. Platin holt sich diesen Titel zurück, den es vor dem Herbst 2011 mehr als 20 Jahre lang inne hatte.
Verteuerung um 20 Prozent
Im Gegensatz zum Gold nimmt die Nachfrage nach Platin eher zu. Zum einen, so Commerzbank-Analysten, dürften vor allem Schmuckhändler in den vergangenen Monaten Gold durch das günstigere Platin ersetzt haben. Frische Anlegergelder in börsengehandelten Platinfonds hätten den Platinpreis ebenfalls gestützt.
Daneben sorgten laut Börsianern Spekulationen auf Lieferengpässe für den Preisauftrieb. In einer der weltgrößten Platinminen des Förderers Impala Platinum konnten wegen eines monatelangen Arbeitskampfes fast 200.000 Feinunzen nicht gefördert werden. Gleichzeitig verzeichnen insbesondere die Automobilhersteller mit ihrem traditionell hohen Bedarf am Industriemetall Platin einen Aufschwung. Vor allem in Katalysatoren für die Abgasreinigung ist Platin unentbehrlich.
Der Platinpreis ist somit im laufenden Jahr stärker gestiegen, als die Preise jedes anderen Edelmetalls. Platin hat sich seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent verteuert. Auch Silber hat einen Preisanstieg in dieser Größenordnung hinter sich - denn dieses Metall wird von der Boomenden Industrie stark nachgefragt.
