Edelmetalle Silberpreis steigt über 20 Dollar

Edelmetalle werden in Krisenzeiten stark nachgefragt – so auch nach dem Brexit-Referendum. Der Silberpreis legt derzeit sogar stärker zu als der Goldpreis. Experten haben dafür eine einfache Erklärung.

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Die Unterbewertung von Silber gegenüber Gold ist nach Einschätzung von Fachleuten inzwischen weitgehend abgebaut. Quelle: dpa

Frankfurt Aus Furcht vor einer politischen und wirtschaftlichen Krise in Folge des Brexit-Votums flüchten Anleger zunehmend in Gold und Silber. Die Preise für die Edelmetalle legten am Montag erneut deutlich zu. Silber stieg erstmals seit zwei Jahren über die Marke von 20 Dollar. Zeitweise verteuerte es sich um sieben Prozent auf 21,10 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Gold gewann ein Prozent auf 1352 Dollar je Feinunze. Beide Edelmetalle werden in Krisenzeiten verstärkt nachgefragt. Silber habe aber ein größeres Aufholpotenzial als Gold, weshalb der Preis derzeit stärker zulege, sagte Rohstoffanalyst Georgette Boele von ABN Amro. Allerdings sei die Unterbewertung von Silber gegenüber Gold inzwischen weitgehend abgebaut, schrieben die Rohstoffexperten der Commerzbank in einer Studie.

Platin und Palladium profitierten ebenfalls von dem Run auf krisenfeste Anlagen. Sie verteuerten sich um bis zu zwei Prozent und erreichten mit 1067 und 615 Dollar die höchsten Stände seit rund zwei Monaten.

Experten führen die steigenden Edelmetallpreise auf Erwartungen geldpolitischer Lockerungen zurück. Der britische Notenbankchef Mark Carney hat in Reaktion auf das Brexit-Votum Lockerungen noch diesen Sommer in Aussicht gestellt. Medienberichten zufolge wird bei der Europäischen Zentralbank intern darüber nachgedacht, die Kriterien für das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm aufzuweichen.

Eine lockere Geldpolitik ist in der Regel mit sinkenden Zinsen verbunden und macht zinslose Wertanlagen wie Edelmetalle dadurch im Verhältnis attraktiver.

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