Erstmals nach Dieselgate VW wagt sich wieder an den Anleihemarkt

VW war lange Zeit einer der aktivsten Emittenten am Anleihemarkt. Nach Bekanntwerden der Diesel-Affäre hat sich das geändert. Nun kündigt der Wolfsburger Autobauer die Rückkehr an den europäischen Anleihemarkt an.

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Nach Bekanntwerden des Dieselskandals wich der Wolfsburger Autobauer auf forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS) und Geldmarktpapiere aus. Quelle: AP

London Volkswagen wagt sich zum ersten Mal seit Bekanntwerden des Dieselskandals vor eineinhalb Jahren wieder an den europäischen Anleihemarkt. Die Finanzierungs-Tochter Volkswagen International Finance lud am Mittwoch Investoren zu einer Telefonkonferenz ein, auf der es um die Emission einer milliardenschweren Euro-Anleihe in vier Tranchen gehen soll, wie eine der konsortialführenden Banken laut dem Reuters-Informationsdienst IFR mitteilte. Die Laufzeiten liegen zwischen zwei und zehn Jahren. Begeben werden sollen die Papiere dann am Donnerstag.

Insgesamt dürfte sich VW damit vier bis fünf Milliarden Euro besorgen, wie der Banker sagte. Im Vorfeld war über eine bis zu zehn Milliarden schwere Emission spekuliert worden.

Vor dem Skandal war VW einer der aktivsten Emittenten am Anleihemarkt gewesen. Doch seither war der Wolfsburger Autobauer auf forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS) und Geldmarktpapiere ausgewichen. Finanzvorstand Frank Witter hatte die Rückkehr an den Anleihemarkt bereits in der vergangenen Woche angedeutet: Er hatte gesagt, VW werde den teuren 20 Milliarden Euro schweren Brückenkredit vom Juni 2016 nicht verlängern. An flüssigen Mitteln mangelt es dem Konzern nicht: Sein Liquiditätspolster ist im vergangenen Jahr sogar auf 27,2 von 24,5 Milliarden Euro angeschwollen. Allerdings sind ABS und Geldmarktpapiere teurer als Anleihen.

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