EU-Austritt Brexit-Sorgen setzen dem Pfund zu

Die Zeit läuft Großbritannien und der EU bei den Brexit-Verhandlungen davon, Kernfragen bleiben weiter ungelöst. Das belastet die britische Währung.

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Der britische Premierminister äußerte sich zuversichtlich, dass sein Land auch ohne ein Handelsabkommen mit der EU auskommen könne. Quelle: AP

Die Sorge vor einem Ablaufen der Zeit bei den Brexit-Verhandlungen in Brüssel setzt dem Pfund Sterling zu. Die britische Währung fiel am Montag um 0,2 Prozent auf 89,82 Pence zum Euro beziehungsweise auf 1,3170 Dollar.

Ein hochrangiger EU-Berater sagte, es sei „vielleicht schon zu spät“ für eine rechtzeitige Übereinkunft vor 2021. Der britische Premierminister Boris Johnson äußerte sich zuversichtlich, dass sein Land auch ohne ein Handelsabkommen mit der EU auskommen könne.

Einige Analysten werteten zwar den Abgang von Johnsons einflussreichem Chefberater Dominic Cummings als eine positive Entwicklung, die zu einer größeren Kompromissbereitschaft Großbritanniens führen könnte.

Die Kernfragen blieben aber weitgehend ungelöst, so die Strategen der ING-Bank. Irlands Außenminister Simon Coveney sagte, Großbritannien und die EU hätten noch eine Woche bis zehn Tage für einen Durchbruch.

Analyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank hält eine Verlängerung der Verhandlungen für wahrscheinlich. „Es bedarf nicht allzuviel Phantasie, um sich vorzustellen, dass auch der kommende Jahreswechsel nicht die große Zäsur in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen UK und EU werden könnte.“

Um die künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU samt Freihandelsabkommen wird seit Monaten gerungen. Als größte Knackpunkte gelten die Fischerei-Rechte sowie Garantien für einen fairen Wettbewerb.

Nach dem EU-Austritt ist Großbritannien bis Ende 2020 in einer Übergangsphase, in der noch EU-Regeln gelten. Eine Umfrage ergab, dass fast die Hälfte der kleinen und mittleren britischen Hersteller keine Ahnung hat, wie sich das Ende der Übergangszeit auf ihr Geschäft auswirken werde.

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