
Der Eurokurs hat sich am Freitag etwas von seinen deutlich Verlusten vom Vortag erholt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Morgen mit 1,1205 US-Dollar gehandelt. In der Nacht hatte er zeitweise nur 1,1152 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1240 (Mittwoch: 1,1336) Dollar festgesetzt.
Am Donnerstag war der Euro inmitten heftiger Finanzmarktturbulenzen auf Talfahrt gegangen und zeitweise bis auf 1,1055 Dollar gefallen. Der US-Dollar hatte zu allen wichtigen Währungen zugelegt. Weder die von der EZB beschlossenen Maßnahmen noch die von der US-Notenbank am Abend beschlossenen Liquiditätshilfen für die Banken trugen zu einer nachhaltigen Beruhigung der Märkte bei.
Angesichts der hohen Verunsicherung durch die Coronavirus-Krise sind die kurzfristigen Kursausschläge an den Devisenmärkten nur noch schwer zu erklären. „In diesen Krisentagen gibt es viele seltsame Effekte, die die Wechselkurse ziemlich heftig schütteln“, kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank.
Der Euro könnte aus seiner Sicht aber langfristig davon profitieren, dass die EZB nicht – wie von den Finanzmärkten gewünscht - den Einlagezinssatz gesenkt habe. EZB-Präsidentin Christine Lagarde habe hingegen die Maßnahmen getroffen, die tatsächlich der Kreditvergabe helfen.