Euro/Dollar Eurokurs legt erneut zu

Die Zuversicht in den Zusammenhalt in der Eurozone ist dank eines Not-Anleihekaufprogramms der EZB gestiegen. Davon profitier auch der Euro.

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In den beiden Währungen wird ein Großteil der weltweiten Transaktionen abgewickelt. Quelle: Reuters

Nach deutlichen Gewinnen am Vortag ist der Kurs des Euro am Freitag erneut gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit 1,1048 US-Dollar gehandelt. In der Nacht hatte sie noch bei 1,1023 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,0981 (Mittwoch: 1,0827) US-Dollar festgesetzt.

Bereits am Donnerstag war der Euro um mehr als einen Cent gestiegen. Der Start des Not-Anleihekaufprogramms der EZB sorgte insbesondere bei Anleihen südeuropäischer Länder für stark sinkende Renditen. Die Zuversicht in den Zusammenhalt in der Eurozone ist so gestiegen. Davon profitiert auch der Euro.

Darüber hinaus steht der US-Dollar wegen der rapiden Ausbreitung des Coronavirus in den USA unter Druck. Die Vereinigten Staaten haben nach Angaben von US-Experten inzwischen mehr bekannte Coronavirus-Infektionen als jedes andere Land. In den USA gab es zuletzt 86 000 bekannte Infektionen, in China rund 82 000 und etwa 80 600 in Italien, wie aus einer Übersicht der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Die Entwicklung spiegelt sich auch schon in Wirtschaftsdaten wider. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche auf einen Rekordstand gestiegen.

Analysten warnen jedoch davor, dass auch der Euro wieder unter Druck geraten könnte. „Auch wenn in vielen europäischen Ländern der Anstieg der Arbeitslosenzahlen durch Maßnahmen der Regierungen abgefedert werden könnte, so werden doch auch hier die Konjunkturdaten kollabieren und könnten mit voller Wucht den Euro treffen“, kommentierte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Außerdem bestehe die Gefahr, dass weltweit die Sorge vor einer globalen Rezession zunehmen und damit die allgemeine Risikoaversion wieder steigt. Dies könnte laut Praefcke letztendlich wieder dem Dollar zugutekommen.

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