Zürich Der Franken hat vor der mit Spannung erwarteten Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an Wert verloren. Der Euro kletterte am Mittwoch im Gegenzug über die Marke von 1,17 Franken. Das ist der höchste Stand, seit die Schweizerische Nationalbank Anfang 2015 überraschend den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben hat. Damals hatten die Währungshüter in Frankfurt mit ihren Liquiditätshilfen begonnen, die den Euro gedrückt und den Franken auf einen Höhenflug versetzt hatten.
Doch inzwischen wendet sich das Blatt und Experten erwarten, dass die EZB am Donnerstag eine Drosselung ihrer Anleihenkäufe ankündigen wird. „Nun schwächelt der Franken angesichts der Aussicht auf die abnehmende Euro-Schwemme“, erklärten die Analysten der Regionalbank Valiant. „Zudem stützt die globale Konjunkturentwicklung die Risikobereitschaft, und die Aussicht auf andernorts rascher steigende Zinsen schwächt den Franken zusätzlich.“ Wie lang sich dieser Trend fortsetze, sei schwer absehbar.
Auch gegenüber dem Dollar stieg der Euro am Mittwoch an. Am Nachmittag erreichte die Gemeinschaftswährung ein Tageshoch bei 1,1815 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch bei 1,1760 Dollar gehandelt worden war. Die EZB setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1785 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8485 Euro. An die Kursgewinne vom Vortag konnte der Euro somit erst am Nachmittag anknüpfen. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit Meldungen aus Spanien, die möglicherweise auf eine Entspannung im Streit mit Katalonien hindeuten könnten. Der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont hat eine geplante Erklärung im spanischen Senat zu den Unabhängigkeitsbestrebungen seiner Region kurzfristig abgesagt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88883 britische Pfund und 134,41 japanische Yen fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1275,00 Dollar gefixt.
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