
Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt bei ihren umstrittenen Staatsanleihen-Käufen den Fuß etwas vom Gas. Die Euro-Wächter nahmen in der Woche bis zum 5. Februar Staatsbonds im Volumen von 13,16 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB mitteilte. In der Woche zuvor waren es 14,52 Milliarden. Die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder haben die Käufe im März 2015 gestartet und mittlerweile Titel im Umfang von 557,33 Milliarden Euro erworben.
Ziel des auf 1,5 Billionen Euro angelegten und bis mindestens März 2017 laufenden Programms: Banken sollen weniger in Anleihen investieren und stattdessen mehr Kredite an die Wirtschaft ausreichen, was die Konjunktur fördern und die aus EZB-Sicht gefährlich niedrige Inflation anheizen würde.





Bislang hielten sich bei der Teuerung aber die Erfolge in Grenzen - auch wegen des Ölpreisrutsches. Im Januar zogen die Preise in der Euro-Zone nur um 0,4 Prozent an. Ziel der EZB sind aber knapp zwei Prozent. Aus Notenbanksicht ist das der ideale Wert für die Entwicklung der Wirtschaft. EZB-Präsident Mario Draghi zufolge wäre die Euro-Zone ohne die ultra-lockere Geldpolitik 2015 in eine Deflation gerutscht - eine gefährliche Spirale aus fallenden Preisen, rückläufigen Löhnen und stockenden Investitionen.