Europäische Zentralbank EZB drosselt Tempo bei Anleihen-Käufen

Seit März 2015 hat die EZB Staatspapiere im Umfang von 967 Milliarden Euro erworben. Bis Ende 2017 sollen die Käufe fortgesetzt werden, aber in der Urlaubszeit veränderten die Währungshüter das Kaufverhalten.

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Die Währungshüter wollen mit der großen Geldschwemme das Wachstum im Währungsraum beflügeln. Die aus ihrer Sicht aktuell viel zu niedrige Inflation soll so angeschoben werden. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) drosselt während der Urlaubszeit ihre vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe. In der Woche bis zum 12. August nahmen die Euro-Wächter Staatstitel der Euro-Länder im Volumen von 11,4 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag in Frankfurt mitteilte. In der Woche zuvor waren es 12,4 Milliarden Euro. Damit erwarben die EZB und die nationalen Notenbanken der Euro-Länder seit März 2015 inzwischen Staatspapiere im Umfang von 968,6 Milliarden Euro.

Die Käufe sollen noch bis mindestens Ende März 2017 fortgesetzt werden und dann ein Volumen von 1,7 Billionen Euro erreichen. Dies schließt auch Regionalbonds, Pfandbriefe, Hypothekenpapiere und seit Juni auch Firmenanleihen ein. In der vergangenen Woche erwarben die Währungshüter Firmenschuldtitel im Umfang von von 1,3 Milliarden Euro nach zuvor 1,8 Milliarden Euro. Neben der Bundesbank beteiligen sich die Notenbanken Italiens, Frankreichs, Spaniens, Belgiens und Finnlands an den Käufen von Firmenbonds, die von der EZB gesteuert werden. Die Währungshüter halten inzwischen unter anderem Papiere von Bayer, Volkswagen, der Deutsche Telekom und Bosch.

Die EZB will mit der großen Geldschwemme das Wachstum im Währungsraum beflügeln. Die aus ihrer Sicht aktuell viel zu niedrige Inflation soll so angeschoben werden. Die Idee: Durch die Käufe sollen die Renditen der Anleihen sinken, so dass Banken weniger in sie investieren. Das soll Anreize dafür schaffen, dass die Geldhäuser ihre Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte ausweiten.

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