Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld: Rückkehr in die Business-Welt?

Klaus Kleinfeld (Aufnahme aus dem Jahr 2017). Quelle: REUTERS

Der ehemalige Siemens-Chef Klaus Kleinfeld steht offenbar vor dem Comeback. Laut einem Medienbericht arbeitet er an einem Investitionsvehikel, mit dem er 300 Millionen Dollar an der New Yorker Börse einsammeln will.

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Ex-Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bastelt an seinem Comeback. Einem Bloomberg-Bericht zufolge will der Manager noch in diesem Monat eine Special Purpose Acquisition Company (SPAC) mit dem Namen Constellation an die New Yorker Börse bringen. Diese soll rund 300 Millionen Dollar einsammeln, um Geschäfte in den USA und Europa zu machen.

Für Kleinfeld wäre die Gründung eine Rückkehr in die Business-Welt. Nach seinem Rücktritt als Siemens-Chef 2007 übernahm er die Leitung des Aluminiumkonzerns Alcoa, der unter seine Ägide in zwei Unternehmen aufgeteilt wurde. Kleinfeld übernahm im Herbst 2016 als Chairman und CEO das Metallverarbeitungsteil der ehemaligen Firma, Arconic, musste jedoch bereits nach wenigen Monaten aufgeben, nachdem sich der aktivistische Investor Elliott das Unternehmen vorgenommen hatte. Danach heuerte der Manager für ein Jahr als CEO beim saudi-arabischen Smart-City Megaprojekt Neom an. Im Sommer 2018 zog er sich jedoch auch daraus zurück.

Constellation könnte von Kleinfelds langjähriger Managementerfahrung profitieren. Denn SPACs, spezielle Akquisitionsvehikel, mit denen Firmen schnell an die Börse gebracht werden können, leben vom Ruf ihres Leitungsteams. Anleger investieren in die neu gegründeten Firmen, ohne dass sie wissen, an welchen Unternehmen sich der SPAC schlussendlich beteiligen wird. Deshalb werden sie auch als „Blank Check Companies“ bezeichnet. Vertrauen schafft einzig die Leitungsebene.


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Deshalb ist es kein Wunder, dass SPACs zuletzt immer wieder durch große Namen Schlagzeilen gemacht haben. Prominente wie Shaquille O’Neal, Martin Luther King III und Paul Ryan, ehemals Sprecher des US-Repräsentantenhauses, nehmen am aktuellen SPAC-Boom teil, allerdings auch erfolgreiche Geldmanager wie Bill Ackman, der zuletzt stolze vier Milliarden Dollar für seinen Pershing Square Tontine Holdings SPAC eingenommen hat. Allein 2020 sind bereits mehr als 175 SPACs an die Börse gegangen – ausgestattet mit insgesamt mehr als 65 Milliarden Dollar.

Für Anleger hat sich der Boom bislang indes noch nicht ausgezahlt. Einer Studie von Renaissance Capital zufolge haben zwischen 2015 und September 2020 weniger als ein Drittel der SPACs eine positive Rendite erwirtschaftet. Laut einem Paper zweier Wirtschaftsprofessoren profitieren vor allem die Gründer und das Management, die in der Regel rund 20 Prozent der Anteile für sich behalten. Das macht es für normale Anleger schwer, ihr Geld zurückzubekommen. Auch die Performance eines im Oktober an den Start gegangenen SPAC-ETF erreichte in den vergangenen Monaten noch nicht die des S&P500 oder des Dow Jones.

Mehr zum Thema: In den USA boomen spezielle Akquisitionsvehikel, über die junge Unternehmen durch die Hintertür an die Börse kommen.

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