EZB Währungshüter drosseln Anleihenkäufe

Die EZB fährt die Anleihenkäufe deutlich zurück. In der Woche bis zum 1. Juli drosselten die Währungshüter den Ankauf von Staatstiteln um fast acht Milliarden Euro. Von ihren Zielen ist die EZB dennoch weit entfernt.

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Die Währungshüter nahmen in der Woche bis zum 1. Juli Staatspapiere der Euro-Länder im Volumen von 9,73 Milliarden Euro in ihre Bücher. In der Woche zuvor waren es noch 17,14 Milliarden Euro gewesen. Quelle: dpa

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe deutlich gedrosselt. Die Währungshüter nahmen in der Woche bis zum 1. Juli Staatspapiere der Euro-Länder im Volumen von 9,73 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die EZB am Montag mitteilte. In der Woche zuvor waren es noch 17,14 Milliarden Euro gewesen. Seit Beginn des Programms im März 2015 erwarben die EZB und die nationalen Notenbanken damit Staatstitel im Umfang von 878,5 Milliarden Euro.

Die Käufe von Firmenanleihen wurden im Volumen von 1,9 Milliarden Euro vorangetrieben nach 2,65 Milliarden Euro in der Woche zuvor. Das neue Unternehmensanleihen-Programm startete am 8. Juni.

Mit den massiven Wertpapierkäufen will die EZB dafür sorgen, dass die Anleihenzinsen sinken. Die Papiere verlieren dann als Investment für Banken an Attraktivität, was Anreize für eine stärkere Vergabe von Krediten an die Wirtschaft schafft. Auch die Inflation soll mit der Geldschwemme der EZB nach oben getrieben werden. Die Notenbank strebt eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent an, die als optimal für die Wirtschaftsentwicklung gilt. Davon ist sie aber deutlich entfernt: Im Juni waren die Verbraucherpreise in der Euro-Zone nur um 0,1 Prozent gestiegen.

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