Auch auf Facebook loggen sich mittlerweile mehr Menschen mit Handy oder Tablet ein als vom Desktop-PC. Der Unterschied ist noch größer als bei anderen sozialen Netzwerken wie Xing oder LinkedIn, weil Facebook viel mehr private Nutzer zählt und viele Firmen die Nutzung während der Arbeitszeit inzwischen sogar reglementieren. Groß war daher die Sorge unter Aktionären in den vergangenen Monaten gewesen, Facebooks Haupteinnahmequelle, die Werbung, die für mehr als 90 Prozent der Umsätze verantwortlich zeichnet, könnte langfristig versiegen, weil die Nutzer sie mobil weniger tolerieren. Klar: Wer schaut sich schon Werbung an, wenn er unterwegs für die genutzte Bandweite sogar zahlen muss?
Auf dem richtigen Weg
Doch das vierte Quartal von Facebook hat nun gezeigt, dass der Konzern offenbar Mittel und Wege gefunden hat, seine Werbung auch im mobilen Internet an die Frau und den Mann zu bringen. Facebook verdiente im vierten Quartal mehr mit mehr als 53 Prozent mehr als die Hälfte seiner Werbe-Einnahmen bereits mobil. Das mobile Advertising-Business steuerte fast 1,25 Milliarden Dollar zum Umsatz bei. Die Zahl ist auch deswegen beeindruckend, weil sie – anders als die meisten Bilanzkennzahlen – relativ frei von kurzfristigen Manipulations-Möglichkeiten sein dürfte.
Es ist noch zu früh Zuckerberg wegen eines guten Quartalsergebnisses nun schon als den neuen Mobile-Ad-Guru abzufeiern. Aber Facebook ist offenbar auf dem richtigen Weg. Neue, günstigere Android-Handys und die weitere Verbreitung superschneller mobiler Netze wie LTE können außerdem langfristig dafür sorgen, dass die Akzeptanz der Werbung auch auf mobilen Geräten zunimmt.
Einziger Haken aus Sicht der Aktionäre: Die Facebook-Aktie ist teuer.
Vielleicht kommt Twitter ja mit schlechten Zahlen und nimmt die Facebook-Aktie kurzfristig in Sippenhaft; das wäre dann die Kaufgelegenheit.