Fed-Entscheidung Starker Dollar, schwache Rohstoffe

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Schadensersatzforderungen für BHP und Vale

Der Überlebenskampf im Minengeschäft lässt wenig Platz für Umweltschutz. Samarco, das Gemeinschaftsunternehmen von BHP Billiton und Vale, ist für den bisher größten Umweltskandal in Brasilien verantwortlich. Weil ein Staudamm einer Mine von Samarco brach, starben mehrere Menschen, Klärschlamm ergoss sich in den Fluss Rio Doce, Fische starben und Trinkwasserreservoirs wurden unbrauchbar.

Nun gibt die brasilianische Regierung Entwarnung, was die mögliche Vergiftung des Flusswassers angeht. Wasserproben hätten gezeigt, dass keine giftigen Metallrückstände nachweisbar seien. Die Aufräumarbeiten nach dem Unfall gehen indes weiter. Auf Vale und BHP kommen weiterhin milliardenschwere Schadensersatzforderungen zu.

Kupfer: Unsicherheitsfaktor China

Der deutsche Kupferschmelzer Aurubis meldete am Freitag vergangener ein Rekordergebnis. Dennoch stürzte die Aktie um rund 20 Prozent ab. Grund: Der Ausblick auf das kommende Jahr verheißt keine neuen Rekorde, sondern ein bescheideneres Geschäft. Viele Anleger haben den schwarzen Freitag für Aurubis genutzt, um Gewinne mitzunehmen.

Die Analysten von Independant Research halten den Kurssturz bei Aurubis für übertrieben. Mit der Expansion in Asien und Südamerika erschließe sich Aurubis Märkte mit Wachstumspotenzial. Zudem hätten die Hamburger durch Investitionen die Produktion effizienter gemacht. Mehr Effizienz hat Aurubis auch dringend nötig, denn im kommenden Jahr werden die Einnahmen aus dem Schmelzgeschäft deutlich geringer ausfallen.

Der große Unsicherheitsfaktor im Kupfergeschäft bleibt die Nachfrage aus China. Elektroautos und der Ausbau des Stromnetzes sollten die Kupfernachfrage mittelfristig stützen. Wie nachhaltig eine Erholung ist, bleibt abzuwarten, denn von 2017 an plant China beispielsweise in Tibet eigene, neue Kupferminen in Betrieb nehmen.

Minenwerte mit Schwerpunkt Kupfer haben wahrscheinlich ihren Boden noch nicht erreicht. Bisher fehlen klare, positive Impulse aus China. Anleger sollten ihr Augenmerk zunächst auf Rohstoffunternehmen mit Schmelzsparte und Weiterverarbeiter lenken.

Aluminium: Überangebot drückt Preise

Zwar kürzten die Chinesen die Kapazitäten ineffizienter Aluminium-Werke. In diesem Jahr waren es 15 Prozent der Gesamtproduktion von 2014. Gleichzeitig stieg jedoch die Produktion in moderneren, kostengünstigeren Betrieben. So legte die Aluminiumproduktion in den ersten elf Monaten dieses Jahres insgesamt um rund zehn Prozent gegenüber 2014 zu.

Sowohl der Aluminiumpreis als auch die Aktien von Aluminiumherstellern bieten derzeit wenig Potenzial nach oben.

Zink: Lagerbestände schrumpfen

Trafigura, Hauptaktionär des Zinkproduzenten Nyrstar, hat von der Europäischen Union jetzt die Erlaubnis bekommen, seine Kontrolle über das belgische Unternehmen auszuweiten. Rohstoffhändler Trafigura habe nicht die Marktmacht, Wettbewerber von Nyrstar vom Nachschub an Zinkkonzentrat abzuschneiden, so die Begründung der EU. Übernahmefantasien bleiben daher erhalten.

Vom Zinkmarkt selbst kommen positive Signale: Im Oktober war der weltweite Verbrauch mit 1,20 Millionen Tonnen größer als die Produktion mit 1,18 Millionen. Die von der Londoner Metallbörse LME beobachteten Lagerbestände an Zink sind seit Anfang Dezember um sieben Prozent abgeschmolzen.

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