
Frankfurt Die Unsicherheit über die Parlamentsabstimmung in Großbritannien über den Brexit-Austrittsvertrag hat am Montag die Stimmung an der Londoner Börse belastet. „Investoren sollten langsam die Möglichkeit von Neuwahlen und einer Labour-Regierung einpreisen“, sagte Analyst Neil Wilson vom Broker Markets.com.
Sollte Premierministerin Theresa May mit ihren Vertragsplänen für den Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) im Parlament scheitern, könne es an den britischen Aktienmärkten weiter bergab gehen. Das sich aber dann wohl auch abschwächende Pfund könne schlimmere Verluste verhindern, weil die Börsenschwergewichte den Hauptteil ihrer Geschäfte im Ausland machten.
Das Pfund Sterling verlor am Montag 0,4 Prozent auf 1,2676 Dollar. Der Leitindex Footsie notierte knapp im Minus bei 6773 Punkte. Unter Druck standen besonders die Aktien konjunkturabhängiger Werte. So verloren die Energieversorger Centrica und SSE je rund drei Prozent. Titel von Bauunternehmen wie Berkeley Group, Persimmon, Taylor Wimpey und Barratt Development gaben 0,4 bis 1,6 Prozent ab.
Noch ist unklar, ob es am Dienstag überhaupt zu der Abstimmung über den von May und der EU ausgehandelten Brexit-Vertrag kommt. Die Spekulationen über eine Verschiebung rissen nicht ab. Es wird weitgehend damit gerechnet, dass der Vertrag in seiner jetzigen Form im Unterhaus abgelehnt wird. Die Alternativen wären ein ungeordneter Austritt aus der EU oder womöglich gar kein Brexit.