
„Zu 30 Prozent steigt die Börse in den kommenden Jahren über die alten Rekorde hinaus. Zu 70 Prozent erleben wir zeitnah einen Crash“, sagt Shiller der WirtschaftsWoche. Als Begründung verweist der Yale-Professor unter anderem auf den von ihm entwickelten Börsenmaßstab, das von Investoren viel beachtete Shiller-KGV.
Dieses inflationsbereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis, das auf dem mittleren Gewinn über zehn Jahre beruht, habe im Juli für die S&P-500-Aktien „einen Mittelwert von 27“ erreicht. Der durchschnittliche Wert für die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen habe zwischen 1881 und 2015 aber bei nur 17 gelegen.





„Möglich, dass wir noch zwei Jahre bis zum Crash haben. Vielleicht geht es aber auch schneller“, so Shiller gegenüber der WirtschaftsWoche. Den Dow-Jones-Index, der aktuell bei rund 16.500 Punkten notiert, hält der weltbekannte Ökonom erst bei „bei 10.000 bis 11.000 Punkten für gesund“.
Angesprochen auf die vieldiskutierte mögliche Leitzinsanhebung der US-Notenbank Fed, sagte Shiller: „Ich denke, wir werden noch in diesem Jahr eine Anhebung auf bis zu einen Viertelprozentpunkt sehen. Die Niedrigzinspolitik kann nicht ewig so weitergehen. Wenn wir jetzt nicht die Zinsen anheben, dann werden wir sie nie mehr erhöhen.“ Als Auslöser für einen Börsencrash könne eine solche Zinserhöhung jedoch nicht herhalten. „Die Fed muss und wird behutsam vorgehen. Ein Leitzins von 0,25 oder 0,5 Prozent darf die Märkte nicht in Aufruhr bringen“, so Shiller gegenüber der WirtschaftsWoche.