Finanzmarkt-Ausblick Was die Deutsche Bank dem Dax zutraut

Die Investmentsparte der Deutschen Bank glaubt an weitere Gewinne mit Aktien. Eine andere wichtige Anlageform kommt im neuen Börsenausblick der Deutschen Asset Management viel schlechter weg.

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Die Experten der Deutsche Asset Management sehen den Dax im kommenden Jahr bei 13.400 Punkten. Quelle: Reuters

Frankfurt Höhere Erwartungen an das Wirtschaftswachstum, steigende Aktienkurse, leicht fallende Anleihenotierungen – und ein etwas schwächerer Euro: Das sind die Eckpunkte der aktuellen Börsenprognose der Deutschen Asset Management für Mitte kommenden Jahres.

Stefan Kreuzkamp präsentierte einen positiven Ausblick auf die Finanzmärkte und rechnet jetzt für das kommende Jahr mit einem höheren globalen Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. In den USA sieht der Chefstratege der Investmentsparte der Deutschen Bank in den kommenden zwölf Monaten noch zwei weitere Zinserhöhungen durch die Notenbank voraus. Wegen der erwarteten Kursrückgänge an den Anleihemärkten sowohl in den USA als auch in Europa empfiehlt er kürzere Laufzeiten.

Gute Konjunkturaussichten prägen auch den Blick auf Europa. „Und die EZB dürfte beginnen, über den Ausstieg aus den Kaufprogrammen nachzudenken“, glaubt Kreuzkamp. Dadurch verliere der US-Dollar an Unterstützung. Er sieht den Euro nach dem jüngsten Aufschwung bei rund 1,10 Dollar, etwas unter dem aktuellen Niveau.

Die positivste Prognose gibt der Stratege zu den Aktienmärkten ab. „Aktien sind zwar recht teuer, aber das Gewinnwachstum ist zweistellig, das stimmt uns positiv“, sagt Kreuzkamp. Mit Blick auf die Regionen zieht er Europa und die Schwellenländer den USA vor. Europa profitiere auch von der Tatsache, dass sich das politische Risiko wegen der Unsicherheit über die Politik des Präsidenten inzwischen in die USA verlagert habe.

Dax-Ziel von 13.400 Punkten

Christian Hille, zuständig für die Mischfondsstrategien bei der Anlagesparte der Deutschen Bank, erkennt „signifikantes Aufholpotenzial bei europäischen Aktien“. Seine Empfehlung: „Wir sehen das Risiko von Rücksetzern, aber die würden wir als Kaufgelegenheiten nutzen.“ Den Dax beispielsweise sehen die Strategen des Hauses im kommenden Jahr bei 13.400 Punkten.

Mit dieser Einschätzung leicht steigender Aktienkurse befinden sich die Experten in guter Gesellschaft. Nur wenige Adressen sind mutiger. Am obersten Ende könnte das kleine Finanzhaus Sentix Asset Management liegen. „Wir glauben noch in diesem Jahr an einen Dax von 14.000 Punkten – so offensiv ist keiner“, sagt Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy.

Durch die Branchenbrille erkennen die Fachleute der Deutschen Asset Management die Anlegervorliebe für Wachstumswerte. „Wir haben seit acht Jahren einen lupenreinen Wachstumsmarkt, der Trend ist auch weiter sehr stark“, sagt Aktienleiter Thomas Schüssler. Er nennt als Beispiele die „globalen Gewinner wie Apple und Google“.

Die Risiken rücken die Experten angesichts ihres eher positiven Ausblicks in den Hintergrund. Deutsche-Asset-Chefstratege Kreuzkamp präsentiert dennoch eine Liste mit Themen, die Turbulenzen an den Märkten auslösen könnten: kurzfristig die Notenbanken, die US-Politik und geopolitische Krisen, langfristig die Euro-Zonen-Stabilität, die Lage in China und die internationale Ordnung.

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