Fintech-Unternehmen Ant Financial veröffentlicht Wertpapierprospekt

Das Fintech-Unternehmen gibt den Startschuss für den Börsengang in Hongkong und Shanghai. Der Konzern nennt jedoch weder den konkreten Zeitpunkt noch ein Volumen.

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Ant Financial wurde zuletzt mit mehr als 200 Milliarden Dollar bewertet und ist damit das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt. Quelle: Reuters

Mitten in der Coronakrise steht in China einer der größten Börsengänge aller Zeiten bevor: Das Fintech-Unternehmen Ant Financial, das hinter dem Bezahldienst Alipay steckt, gab am Dienstag den Startschuss für eine Platzierung an den Börsen in Hongkong und Shanghai. Im Wertpapierprospekt nannte der Betreiber des Online-Bezahldienstes Alipay allerdings weder den konkreten Zeitpunkt noch ein Volumen.

Laut früheren Informationen von Insidern peilt Ant ein Emissionsvolumen von mehr als 20 Milliarden Dollar an, Medienberichten zufolge könnten es sogar 30 Milliarden Dollar werden. Damit wäre es der größte Börsengang aller Zeiten. Den bisherigen Rekord hält der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco, der im vergangenen Jahr 29,4 Milliarden Dollar einsammelte. Ant Financial wurde zuletzt mit mehr als 200 Milliarden Dollar bewertet und ist damit das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt.

Es wäre das erste Mal, dass ein chinesisches Tech-Unternehmen mit dieser Größenordnung nicht an die bekannten Börsen in den USA geht. Das chinesische Wirtschaftsmagazin „Caixin“ zitierte jüngst einen Insider damit, dass es schon im September oder Oktober so weit sein könnte. Der IPO ist auch Ausdruck der Spannungen zwischen den USA und China. In der Vergangenheit haben chinesische Tech-Unternehmen die New Yorker Börse als den prominenteren und unkomplizierteren Finanzplatz vorgezogen.

Mit Alipay betreibt Ant den dominierenden Bezahldienst in China und bietet über die Apps auch Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagement-Dienste an. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Ant Financial laut Wertpapierprospekt einen Betriebsgewinn von umgerechnet rund drei Milliarden Euro nach gut 500 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2019. Der Umsatz stieg um 38 Prozent auf umgerechnet neun Milliarden Euro. 

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