Flugzeugabfertiger Swissport legt Börsengang auf Eis

Swissport muss den milliardenschweren Gang an die Schweizer Börse SIX abblasen. Die Tochter des chinesischen Mischkonzerns HNA gibt den Marktbedingungen die Schuld.

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HNA hatte Insidern zufolge gehofft, eine Bewertung von mindestens 2,7 Milliarden Franken zu erzielen. Quelle: Imago

Zürich, Frankfurt Ein zweiter milliardenschwerer Börsengang an der Schweizer SIX ist geplatzt. Der Flugzeugabfertiger Swissport sagte am Dienstag das für das zweite Quartal 2018 geplante Börsenlisting ab. Swissport schiebe die Transaktion wegen der derzeitigen Marktbedingungen auf, teilte die Tochter des hochverschuldeten chinesischen Konglomerats HNA am Dienstag mit.

Bereits Ende März hatte HNA den Börsengang der Bordverpflegungsfirma Gategroup praktisch in letzter Minute abgeblasen. Angesichts der Marktturbulenzen hatte sich die angepeilte Bewertung des Weltmarktführers zwischen 2,1 und 2,6 Milliarden Franken als zu hoch erwiesen. Experten wiesen zudem auf die Skepsis der Anleger gegenüber HNA hin, die an Gategroup beteiligt bleiben wollte.

Die Börsenpläne von Swissport hatte die Nachrichtenagentur Reuters im Januar öffentlich gemacht. HNA hatte Insidern zufolge gehofft, eine Bewertung von mindestens 2,7 Milliarden Franken zu erzielen. Doch daraus wird nun erstmal nichts. Es sei eher unwahrscheinlich, dass der Börsengang im laufenden Jahr nochmals in Angriff genommen werde, erklärte eine mit der Situation vertraute Person.

Die Bewertungserwartungen seien zu hoch gewesen. Zudem mache HNA Fortschritte beim Verkauf von anderen Beteiligungen. Damit habe der Druck, flüssige Mittel zu beschaffen, nachgelassen. So will der chinesische Mischkonzern, der auch Großaktionär bei der Deutschen Bank ist, Aktien der Hotelkette Hilton im Wert von rund fünf Milliarden Dollar zu Geld machen.

Trotz der zuletzt schwankenden Märkte wagen sich auch in der Schweiz weiterhin Firmen aufs Börsenparkett. Am Montag hatten der Logistikkonzern Ceva und die Pharmafirma Polyphor Aktienemissionen für das zweite Quartal in Aussicht gestellt. Ceva will das Geld für den Schuldenabbau verwenden und Polyphor die Entwicklung von Medikamenten vorantreiben. Bereits im März hatten der Sensorhersteller Sensirion, die Medizintechnikfirma Medartis und das soziale Netzwerk Asmallworld erfolgreiche Börsendebüts gefeiert.

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