Fondstipp Degussa Renten Universal: Streng nach Vorschrift

Cordula Bruhn, Fondsmanagerin des Degussa-Rentenfonds, hält in ihrem Portfolio stets nach Vorschrift mindestens zur Hälfte deutsche Anleihen. Anleihen der Europäischen Investitionsbank werden ebenfalls begrüßt. Eine Empfehlung.

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Die Deutschen helfen, wo sie können: Als der Euro-Land-Rettungsfonds für verschuldete Staaten, EFSF, am 25. Januar Anleihen im Wert von fünf Milliarden Euro ausgegeben hat, organisierte die Deutsche Finanzagentur aus Frankfurt die Emission. Größter Gläubiger des EFSF-Rettungsschirms ist Deutschland. Nur heimische Privatanleger wollen nicht mitmachen, sie zogen schon im November vier Milliarden Euro aus Rentenfonds ab, obwohl bei reinen Bundesanleihen-Portfolios die Rendite ordentlich war.

Cordula Bruhn, Fondsmanagerin des Degussa-Rentenfonds, hält in ihrem Portfolio stets nach Vorschrift mindestens zur Hälfte deutsche Anleihen. Sie hat nicht bei der EFSF-Emission mitgemacht, obwohl die Papiere 1,7 Prozent Rendite über drei Jahre abwerfen statt nur 0,5 Prozent bei einer vergleichbaren Bundesanleihe. "Der Fonds enthält bereits eine Euro-Land-Mischung, und die EFSF-Anleihen sind nichts anderes als ein weiterer Euro-Schuldnermix. Für mich sind Anleihen der Europäischen Investitionsbank eine ebenso gute Wahl. Sie ist ein verlässlicher Schuldner, und die Papiere sind bei ähnlichen Renditen schnell und günstig handelbar", sagt Bruhn. Neue EFSF-Anleihen hingegen stecken vor allem in asiatischen Staatsfonds und werden seltener gehandelt.

Fondsverlauf Degussa Renten Universal 2009-2012

Bruhn hält sich bei EFSF auch deshalb zurück, weil ihr die rechtliche Ausgestaltung zu unsicher ist. "Im Augenblick haftet jedes Land mit einer festen Quote für die EFSF-Kredite. Aber wir wissen aus der Griechenland-Episode, dass man sich auf Zusagen nicht verlassen konnte. Anfangs war von einem Schuldenschnitt von 20 Prozent die Rede, jetzt läuft es auf 50 Prozent hinaus."

Von den hoch verschuldeten Euro-Ländern ist in ihrem Portfolio Italien mit einem Anteil von zwei Prozent vertreten, Irland mit vier Prozent. Seit die EZB den Banken im Dezember Kredite im Umfang von 489 Milliarden Euro für drei Jahre angeboten hat, profitierten die Kurse der Euro-Länder. Die Banken müssen für das geliehene Geld nur ein Prozent Zinsen an die EZB zahlen, können aber in italienische Staatsanleihen mit 4,2 Prozent Rendite investieren. Bundesanleihen-Portfolios sind deshalb in diesem Jahr noch nicht vorn dabei.

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