Fußballaktien Ballspiele an der Börse

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Schwankende Gewinne

Schalke Quelle: dpa

Fußball ist durchaus ein Wachstumsmarkt und deshalb eigentlich kein schlechtes Umfeld für Anleiheinvestoren. Die große öffentliche Resonanz auf die jüngste EM und die hohen Zuschauerzahlen machen das offensichtlich. In der Bundesliga ist die Zahl der Stadionbesucher in den vergangenen zehn Jahren von neun Millionen auf 13 Millionen gestiegen. Schalke konnte seine Mitglieder in den vergangenen zwölf Jahren auf 110.000 verfünffachen.

Die Einnahmequellen des Vereins sind vielfältig: Erlöse aus Champions-League-Teilnahme, Tickets, Werbung, Medien, Spielertransfer, Fernsehrechte. 2011 kamen immerhin 224 Millionen Euro Jahresumsatz zusammen, 19 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Problem dabei: Die Gewinne schwanken erheblich. 2009 machte Schalke 16 Millionen Euro Verlust, weil die Medienerlöse einbrachen. 2010 und 2011 folgten jeweils überschaubare Gewinne um fünf Millionen Euro. Das ist für Anleiheinvestoren, die eine kontinuierliche Entwicklung ihres Unternehmens bauen, weniger schön.

Neue Sparpolitik

Für 2012 gibt sich der Verein zuversichtlich. Der Grund ist die Sparpolitik, die Finanzchef Peter Peters eingeleitet hat. Bisher reduzierte er die Schulden um ein Viertel  auf 185 Millionen Euro. Allerdings, das sind immer noch rund drei Viertel vom Jahresumsatz und rund das Dreifache des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation. Genau deshalb will Schalke mit der neuen Anleihe die Finanzstruktur ja auch verbessern.

Weniger werden die Schulden deshalb natürlich nicht. Dass Schalke allerdings Bankkredite durch Geld gewogener Gläubiger ersetzt, ist schon ein Vorteil.

Die wetten nun darauf, dass Schalke in den kommenden Jahren die einnahmeträchtige Champions League erreicht, um damit das teure Team zu finanzieren. Ohne Frage muss der Verein natürlich die erste Bundesliga halten; ein Abstieg wäre auch für die Inhaber der Anleihe eine Katastrophe.

Fazit: Mit fast acht Prozent Rendite ist die Schalke-Anleihe ein hochspekulatives Papier, das sich nur für Fans und Überzeugungstäter eignet. Und auch die sollten nur begrenzte Mittel einsetzen. 

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