Gategroup HNA will Tochter an die Schweizer Börse bringen

Im nächsten Jahr soll die Bordverpflegungsfirma Gategroup an die Schweizer Börse gebracht werden. Die chinesische Mutter HNA hat mit Schulden zu kämpfen. Viele Milliarden Dollar flossen für Übernahmen.

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Der Börsengang soll der chinesischen Mutter frisches Geld bringen. Quelle: Reuters

Frankfurt/Zürich Der mit hohen Schulden kämpfende chinesische Mischkonzern HNA treibt den Börsengang seiner Schweizer Tochter Gategroup voran. Die Bordverpflegungsfirma soll Anfang des zweiten Quartals an die Schweizer Börse kommen, erklärten mit der Sache vertraute Personen. Das Unternehmen könnte dabei einen Gesamtwert von über zwei Milliarden Franken erreichen, hieß es weiter. HNA hatte Gategroup im vergangenen Jahr für rund 1,4 Milliarden Franken geschluckt. Der Konzern hatte im Verlauf von zwei Jahren weltweit mehr als 50 Milliarden Dollar für Übernahmen ausgegeben und dabei Anteile in Logistikunternehmen, Hotels oder Banken gekauft. So hält HNA rund zehn Prozent an der Deutschen Bank. Das Unternehmen ist wegen seiner Verschuldung und Änderungen in seiner Aktionärsstruktur ins Visier der Behörden geraten.

HNA dürfte rund die Hälfte der Gategroup-Anteile über die Börse verkaufen, erklärten die Insider. Mit der Transaktion sind die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse beauftragt worden. Insbesondere US-Banken wollten aus Reputationsgründen keine Geschäfte mit HNA machen und sich nicht für weitere Mandate im Zusammenhang mit dem Börsengang bewerben, sagte eine der Personen. Auch einige europäische Banken mieden den Konzern.

Zuletzt hatte HNA mit Geldbeschaffungsmaßnahmen für Aufsehen gesorgt. Um Schulden zu refinanzieren, machte HNA einen Teil seiner Beteiligung am spanischen Hotelkonzern NH zu Geld. Anfang November musste HNA für eine knapp einjährige Anleihe im Volumen von 300 Millionen Dollar einen Zins von 8,875 Prozent bieten.

Am Freitag widersprach HNA Befürchtungen, dem Unternehmen könnte ein Liquiditätsengpass drohen. Die Anpassung des Portfolios habe schon früher begonnen, erklärte der Chef des HNA-Tourismusgeschäfts, Zhao Quan, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. HNA verkaufe nicht einfach „blind“ Beteiligungen.

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