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Depot gegen Kursstürze schützen

Ein Plastik-Bulle vor der DAX-Tafel Quelle: dpa

Die gestiegenen Kurse, seit September hat der Dax schon wieder mehr als 20 Prozent zugelegt, hat Fischer genutzt, um zum Jahresanfang die ersten Aktien zu verkaufen. Über 30 Prozent des Fondsvermögens hält er zur Zeit als Cash – nicht bei der Bank, sondern in kurzlaufenden Bundesanleihen. „Die bringen keinen Zins, aber ich habe die größtmögliche Sicherheit, mein Geld auf jeden Fall zurückzubekommen.“

Auch Privatanleger können ihr Depot relativ einfach gegen Kursstürze absichern. Zwar ist es für sie kaum möglich, in Futures zu investieren, aber auch mit Optionsscheinen, Zertifikaten und Short-Indexfonds (Short-ETFs) können sie Risiko aus dem Depot nehmen. Generell steht „short“ im Börsenjargon für Wetten auf fallende Kurse. Ein Short-Indexfonds auf den Dax profitiert also, wenn der Dax fällt.

Vor allem aus psychologischen Gründen können solche Absicherungen helfen. Natürlich könnte man, wenn die Kurse nach unten rauschen, auch einfach die Hälfte der Aktien verkaufen und so das Risiko halbieren. „In der Praxis wird der Anleger dann aber später die Aktien nicht wieder zurückkaufen“, hat Berater Niklas beobachtet.

Gebranntes Kind scheut das Feuer: Wer sich einmal von einer Aktie verabschiedet hat, traut sich lange Zeit nicht mehr, diese wieder zu kaufen – so er sie dann überhaupt noch beobachtet. Genauso fatal ist es, wenn der Anleger verkauft hat und die Aktie anschließend wieder steigt.

Aktien halten und Wert mit anderen Produkten abstützen

Jetzt teurer wieder zurückzukaufen bedeutet, einen Fehler zuzugeben – das tut niemand gern. „Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen“, sagte der 1999 verstorbene Börsenguru André Kostolany.

Behält der Anleger dagegen seine Aktien und sichert den halben Depotwert durch Short-Produkte ab, hat er im Crash eine wichtige psychologische Stütze. Wenn alles fällt und rot aufleuchtet, steigen die Shortprodukte im Depot in den grünen Bereich.

Die Absicherungsprodukte zu verkaufen, fällt später deutlicher leichter, als ein Depot wieder neu aufzubauen. Mögliche Verluste aus der Absicherung kann der Anleger im Geiste als Versicherungsprämie verbuchen.

Absicherung kann auch Steuervorteile bringen. Aktionäre, die ihre Aktien noch vor Einführung der Abgeltungsteuer im Jahr 2009 gekauft haben, müssen auf spätere Kursgewinne dauerhaft keine Steuer zahlen. Verkaufen sie die Wertpapiere aber, um einer Kursdelle zu entgehen, und kaufen sie später zurück, ist der Steuervorteil futsch.

Mit einer Absicherung über Optionsscheine, Zertifikate oder Short-Indexfonds federt der Anleger einen Kurssturz ab, ohne sich die Aussicht auf steuerfreie Gewinne zu nehmen.

Wie sich eine solche Absicherungsstrategie bei realen Börsenturbulenzen bewährt, zeigt der Rückblick auf eine von der WirtschaftsWoche im Mai 2011 vorgestellte Dax-Absicherung mithilfe von Shortzertifikaten.

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