Geldanlage Die besten Aktien der Welt

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Wer schafft am meisten Wert im Dax?

Welche Aktien aber kann man noch kaufen, wenn man davon ausgehen muss, dass Kursgewinne generell schwieriger zu erzielen sind? Als krisentauglich haben die BCG-Analysen früherer schwerer Finanz- und Schuldenkrisen folgende Attribute ausgemacht, auf die Anleger künftig verstärkt achten sollten:

hohe Mittelzuflüsse (Cash-Flows)attraktive Dividendegeringe Verschuldungstarke Marktposition und Marke (Preissetzungsmacht)günstige Börsenbewertung

Anleger, die die BCG-Analysen berücksichtigen und nur Aktien kauften, deren Wertzuwachs fundamental durch Umsatzwachstum und Dividende untermauert war, hätten in den vergangenen Jahren größere Desaster vermeiden und auf eine deutlich überproportionale Performance kommen können.

Steherqualitäten beweisen

Wer etwa im vergangenen Jahr nur Titel kaufte, deren Wertzuwachs laut BCG nicht hauptsächlich aus der gestiegenen Börsenbewertung, sondern aus den – laut BCG-Credo – nachhaltigen Werttreibern Umsatzwachstum und Dividende stammte, hätte den Crash in diesem Sommer gut überstanden: Ein gleichgewichtetes Depot aus den Siegeraktien AmBev, BAT, Indústrias Penoles, Reckitt Benckiser, Fresenius, FMC, Novo Nordisk, Amazon.com, McDonald’s, Inditex, Apple, China Mobile und Bharti Airtel läge seit zwölf Monaten noch immer gut elf Prozent im Plus, während der Dax rund 14 Prozent verlor. Die Favoriten aus den Branchensiegern für das kommende Jahr finden Sie in den Tabellen.

Fonds fordern Cash

Was viele dieser Aktien interessant macht: Die dahinterstehenden Unternehmen sind reich. Allein die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen haben rund 2,5 Billionen Dollar Netto-Cash auf ihren Bilanzen, ein Plus von mehr als 170 Prozent in zehn Jahren.

An diesem Reichtum werden sie ihre Aktionäre künftig stärker teilhaben lassen. „Der Fokus der Anleger dürfte sich in den kommenden Jahren verschieben – weg vom primären Ziel der Kursgewinne, hin zu Dividenden und Kapitalerhalt nach Steuern und Inflation“, meint BCG-Berater Farag. Schon in den Listen der besten Aktien seit 2006 finden sich überproportional viele Aktien, die hohe Dividendenrenditen aufweisen.

„Es bestehen gute Chancen, dass die Firmen künftig größere Teile ihrer hohen Barmittel als Dividende ausschütten. Große Fonds und Pensionskassen werden in einem Umfeld mit höherer Inflation und negativen Realzinsen händeringend einigermaßen lukrative und stetige Erträge suchen, um die Zinszahlungen aus ihren Anleihe-Portfolios aufzuhübschen“, glaubt Stelter. Entscheidend ist nicht die aktuelle Dividendenrendite (Dividende je Aktie durch Kurs), sondern die künftige Dividendenfähigkeit. Dazu sollte das Unternehmen einen gleichbleibend hohen oder stetig wachsenden freien Cash-Flow erzielen – und Dividenden möglichst nicht aus der Substanz, also aus den Mittelzuflüssen von gestern, ausschütten. Auch eine solide Dividendenhistorie (keine großen Schwankungen der jährlichen Ausschüttung) ist hilfreich. Deswegen fallen die meisten der traditionell dividendenstarken Versorger derzeit leider durchs Raster, weil nach etlichen Gewinnwarnungen Dividendenkürzungen im nächsten Jahr drohen.

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