Geldflut der EZB Die Banken-Droge Billiggeld

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Liquidität aus der Notenbank

Ein Silberbarren und -nuggets. Quelle: dpa


Nun war es schon immer so, dass die Kurse sensibel auf die Liquiditätsbereitstellung durch Notenbanken reagierten. In Zeiten sinkender Zinsen stiegen Aktien, in Zinserhöhungszyklen gingen die Kurse zurück. Ganz einfach, weil alternative festverzinsliche Anlagen an Attraktivität bei gleichzeitig größerer Sicherheit gewannen.

Nun aber, da die Zinsen in den wichtigsten Währungsräumen praktisch auf null sind, können die Notenbanken nicht mehr anders, als allein über die Notenpresse Liquidität bereitzustellen. Da wirkt, wie am vergangenen Mittwoch gesehen, schon die ausbleibende Ankündigung, die Presse weiter auf Hochtouren laufen zu lassen, wie eine Zinserhöhung. Dementsprechend die Marktreaktion, die ein milder Vorgeschmack auf das war, was Anlegern früher oder später blüht.

Eines Tages wird das billige Geld entweder zu Inflation in der Realwirtschaft führen oder die Vermögenspreise an den Märkten so hoch treiben, dass die Notenbanken tatsächlich nicht nur die Notenpressen stoppen, sondern sogar die Zinsen erhöhen müssen. Der plötzlich kalte Entzug für die Junkies wird dann in einen Crash wahrscheinlich bisher unbekannter Größenordnung münden.

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