Gewinn steigt Turbo-Start der Dax-Konzerne ins Jahr 2017

Die Wirtschaft im Euroraum nimmt Fahrt auf, der Euro schwächelt: Deutschlands Großkonzerne verdienen trotz politischer Unsicherheiten durch den Brexit.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Börse Frankfurt. Quelle: REUTERS

Mehr Umsatz, mehr Gewinn und mehr Mitarbeiter: Deutschlands Börsenschwergewichte sind mit Schwung ins Jahr 2017 gestartet. Der operative Gewinn (Ebit) von mehr als der Hälfte der 30 Dax-Konzerne, die bisher Zahlen für das erste Vierteljahr vorgelegt haben, stieg um satte 27 Prozent auf zusammengerechnet 27,49 Milliarden Euro, wie aus einer Auswertung des Beratungsunternehmens EY für die Deutsche Presse-Agentur hervorgeht.

Die Konzerne profitierten EY zufolge von der wirtschaftlichen Erholung in Europa und der guten Entwicklung in China. Zudem beflügelte der schwache Euro die Exporte. Waren „Made in Germany“ werden dadurch auf dem Weltmarkt günstiger. Das kann die Nachfrage ankurbeln.

Der Umsatz von 17 Konzernen - ohne Banken - verbesserte sich den Angaben zufolge um 10 Prozent auf 251,61 Milliarden Euro, die Zahl der Mitarbeiter stieg insgesamt um 3 Prozent (Stand 31. März). In Asien kletterte der Umsatz um 15 Prozent, in Europa ging es um 11 Prozent aufwärts. Die auf dem nordamerikanischen Markt erwirtschafteten Erlöse legten um acht Prozent zu - dabei spielten auch Währungseffekte eine Rolle.

„Etliche Konzerne konnten zudem ihre Profitabilität und damit ihre eigene Schlagkraft und Widerstandsfähigkeit gegen mögliche Krisen erhöhen. Das Jahr hat also sehr gut angefangen“, sagte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Die gewinnstärksten Unternehmen waren der Auswertung zufolge Volkswagen, Daimler und Bayer. Die stärksten Umsatzzuwächse hätten Fresenius, Adidas und BASF erzielt.

Die Perspektiven für den Rest des Jahres beurteilte Meyer grundsätzlich positiv: „Die Konjunkturaussichten haben sich zuletzt aufgehellt, viele wichtige Indikatoren zeigen derzeit nach oben.“ So war unter anderem die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im April weiter gestiegen. Der vom Münchner Ifo-Institut berechnete Geschäftsklimaindex verbesserte sich von 112,4 auf 112,9 Punkte. „Die deutsche Wirtschaft wächst kräftig“, hatte Ifo-Präsident Clemens Fuest gesagt.

EY-Experte Meyer mahnte zugleich aber zur Vorsicht. „Die politischen Risiken bleiben hoch.“ Gerade in Europa könnte es in diesem Jahr zu Turbulenzen kommen, sagte er mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen und Wahlen in großen Euro-Ländern wie am Wochenende in Frankreich. „Nach wie vor ungelöst ist zudem die europäische Schuldenkrise, die jederzeit wieder aufflammen kann - vor allem die anstehende Zinswende könnte einige Länder in Bedrängnis bringen.“

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%