Allerdings sind nicht alle Branchen attraktiv. Bei Unternehmen mit hohem Exportanteil ist weiterhin Skepsis angebracht, etwa im Schiffbau. So verlor Daewoo in den vergangenen drei Monaten rund zwölf Prozent.
Der Pessimismus beim Export überdeckt jedoch die Chancen im Inland. So dürfte die Binnennachfrage dieses Jahr um 3,8 Prozent wachsen. Der Aktienfonds Invesco Korean Equity hat sich richtig aufgestellt. „Wir setzen verstärkt auf Basiskonsumwerte“, sagt Fondsmanager Simon Jeong. Dazu zählen etwa der Nahrungsmittelkonzern Dongsuh und der Möbelhändler Hanssem.
Auch einigen Aktien des Gesundheitssektors traut Jeong mehr zu als dem koreanischen Markt insgesamt. Derzeit hält er unter anderem den Pharmahersteller Hanmi Science, der Diabetesmedikamente entwickelt. Vor allem in China wächst der Bedarf: Bis 2030 soll die Zahl der Diabetespatienten von 100 auf 150 Millionen wachsen.
Kursplus dank Übernahmefantasie
Nicht Fehlschläge bei Medikamenten haben der Biotechbranche zugesetzt. Es war viel mehr der mangelnde Glaube der Anleger, dass der Biotechboom weitergehen wird. Immerhin hat sich der Nasdaq Biotech von Januar 2012 bis zum Rekordhoch im September 2015 vervierfacht. Danach haben viele Fondsanleger Gewinne mitgenommen. Der Nasdaq Biotech ist seit dem Höchststand bis zum Februar dieses Jahres um rund 40 Prozent gefallen.
Seit Ende Juni geht es wieder bergauf — dank verbesserter Unternehmenszahlen. Zuletzt meldete etwa Amgen bessere Quartalsergebnisse als erwartet. Für das Gesamtjahr schraubten die Amerikaner ihre Umsatz- und Gewinnprognosen nach oben. Auch Celgene und Alexion, beide Index-Schwergewichte, sind dieses Jahr über Plan.
Anleger profitieren vom Biotechcomeback am besten über börsennotierte Indexfonds auf den Nasdaq Biotech. Die Index-Aktien machen zwischen 80 und 90 Prozent des Portfolios aktiv gemanagter Biotechfonds aus. Ein Mehrertrag der Fonds nach Kosten ist so kaum möglich.
Für weitere Biotechkursfantasie sorgen mögliche Übernahmen. So prüfen die beiden Pharmariesen Merck & Co und Allergan eine Übernahme von Biogen. Anleger sind euphorisch: Biogens Kurs legte im Juli rund ein Drittel zu (siehe Grafik).
Für Allergan hat der Brexit keine Folgen. Das Unternehmen sitzt im steuergünstigen Dublin. Nur ein Prozent des Umsatzes stammt aus Großbritannien. Beste Voraussetzungen für einen Turnaround.