Gold Das Edelmetall, das Krisen benötigt

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Warum Investoren kaum Gold besitzen


Über die Geldpolitik und ihre Folgen wollen einige Gold-Fans den Bogen weiter spannen. Goldminen-Experte John Hathaway von Toqueville Asset Management erinnert daran, dass Gold in diesem Jahrtausend einen höheren Ertrag geliefert habe als Aktien und Anleihen. Für ihn eine Konsequenz der radikalen geldpolitischen Experimente. „Das verstehen viele Investoren nicht, deshalb besitzen die westlichen Investoren kaum Gold“, sagt der Mann aus USA. Das werde sich jedoch ändern.

An solche Überlegungen knüpft Rohstoff-Experte Markus Bachmann an, Gründer des Vermögenverwalters Craton Capital. Den Preisrückgang der Jahre 2011 bis 2015 betrachtet er als Korrektur, die nun abgeschlossen sei. Damals war der Preis von 1800 Dollar fast unter die 1000-Dollar-Marke gerutscht.

„Wir sind schon im Übergang zum neuen Anstieg“, sagt Bachmann. Er rechnet mit einer Wiederholung des Aufschwunges im ersten Jahrzehnt des Jahrtausends – auch im relativen Ausmaß. Zur Erinnerung: Die Hausse startete damals bei rund 250 Dollar.

Langfristige Überlegungen sind im Finanzgeschäft eher unüblich, das meist von kurzfristigen Wertentwicklungen dominiert ist. Stöferle erinnert an die letzte große Goldhausse in den Siebzigerjahren. Auch die sei von einer größeren Korrektur unterbrochen worden. Falls man solchen geschichtlichen Rückgriffen ernsthaft folgt, dann würde sich der Preis auf jeden Fall noch einmal vervielfachen.

Das mutet aus heutiger Sicht zwar utopisch an. Doch zumindest die Deutschen waren immer goldaffin. Und sie schreiben gerade ein neues Kapitel dieser Geschichte. Goldfonds sind hierzulande so populär geworden wie wohl in keinem anderen westlichen Land. Anleger können diese Fonds wie ein Wertpapier kaufen, der Fonds seinerseits hinterlegt den Kaufbetrag in Goldbarren. „Xetra-Gold“ ist das größte Produkt dieser Art in Deutschland. Der Bestand ist in den vergangenen Jahren um das Vierfache auf jetzt 173 Tonnen gestiegen. „Da kaufen vor allem institutionelle Investoren“, sagt Strachan.

Dieser Blickwinkel verleiht dem deutsch-russischen Verhältnis eine besondere Note: Beim Thema Gold sind sich die beiden Nationen schon nahe.

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