Google Aktien Was Alphabet Google-Aktionären bringt

Dank Konzernumbau legen Google-Aktien um rund sechs Prozent zu. Dabei bleibt Google das aktionärsunfreundlichste Unternehmen überhaupt. Was die Holding Alphabet für Anleger bedeutet, wie die Gründer ihre Macht behalten.

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Das ist die Alphabet-Holding
Logo Google Quelle: dpa
Ballon in der Stratosphäre, Googles "Project Loon" Quelle: AP
Rauchmelder der Firma Nest Quelle: dpa
CalicoDie Gesundheitsfirma Calico - kurz für California Life Company - soll vor allem das Altern erforschen - um es eventuell bremsen zu können. Das Unternehmen wurde 2013 von Google gegründet. Leitung: Arthur Levinson Quelle: dpa
Google Rechenzentrum Quelle: AP
SidewalkDer Spezialist Sidewalk ist auf die Infrastruktur moderner Städte fokussierte. Es soll unter anderem darum gehen, den Verkehr effizienter zu machen, Energieverbrauch und Lebenshaltungskosten zu senken oder die Stadtverwaltung zu verbessern. Leitung: Dan Doctoroff Quelle: Fotolia
Logo Google ventures Quelle: dpa

Der Einfluss von Google ist riesig. Sogar den weltwichtigsten Börsenindex  S&P 500 wirbelt der Internetgigant durcheinander.  Im S&P sind üblicherweise, Nomen est Omen, 500 Aktien notiert. Seit dem Frühjahr 2014 ist das anders. Damals gab Google eine weitere Aktiengattung heraus, die sogenannten C-Shares. Gemeinsam mit den bereits notierten A-Shares sind sie im S&P 500. Der hat seither 501 Werte. Die A-Shares sind unter dem Ticker-Kürzel GOOGL notiert, die C-Shares unter GOOG. Der Unterschied der beiden Papiere: Während Halter der A-Aktie Stimmrechte besitzen, verbrieft die C-Aktie lediglich Unternehmensanteile.

Der Grund für die Doppelnotierung: Die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page haben Angst, dass ihnen eines Tages die Hoheit über Google entgleiten könnte. Denn die Mitarbeiter kassierten Boni über die A-Aktien, die eben Stimmrechte beinhalten. Kompliziert genug? Nein. Denn Google hat auch B-Shares (Kürzel 353364Z) herausgegeben, die aber nicht an der Börse notiert sind. Damit zementieren Brin und Page seit jeher ihre Macht, denn die Aktien der B-Klasse besitzen jeweils das gleich zehnfache Stimmrecht. Und seit vergangenem Jahr kann Google statt der A-Aktien nun auch C-Aktien für die Bezahlung von Mitarbeitern nutzen oder auch für Akquisitionen einsetzen, ohne dass der Stimmrechtsanteil der Gründer sich weiter verwässert.

Die Google-Aktien

Traditionell aktionärsunfreundlich

Google ist also einer der aktionärsunfreundlichsten Konzerne überhaupt. Außerhalb des Dunstkreises von Brin und Page hat kaum jemand Einfluss.  Die 51,72 Millionen B-Aktien repräsentieren 517,2 Millionen Stimmen, die 289,9 Millionen A-Shares eben nur 289,9 Millionen Stimmen. Zudem gibt es noch die traditionell stimmrechtslosen C-Aktien, von denen gut 343,9 Millionen Aktien im Umlauf sind.  Auch unter der neuen Holding „Alphabet Inc.“ wird sich das nicht ändern. 

A- und C-Aktien bleiben im S&P 500 und an der US-Börse Nasdaq notiert. Selbst die Börsenkürzel bleiben dieselben: Alphabet A wird unter GOOGL zu finden sein, Alphabet C unter GOOG. Alphabet B bleibt, na klar, nichtbörsennotiert. Brin und Page halten mit knapp zwölf Prozent des Kapitals gut 50 Prozent der Stimmen. Anfang des Jahres hatten sie jeweils etwa zwei Millionen Anteilsscheine der B- und der C-Klasse verkauft und damit geschätzte 4,4 Milliarden Dollar eingenommen. Ihr Kapitalanteil an Google sank daraufhin  von 13,1 Prozent auf 11,9 Prozent. Ihr Stimmrechtsanteil ging auf 52 Prozent von zuvor 54,6 Prozent zurück. 

Google in Zahlen

25 Milliarden über Nacht

Alle Aktien miteingerechnet hat der Internet-Konzern heute einen Wert von mehr als 440 Milliarden Dollar. Allein über Nacht, nach der Ankündigung nun eine Holding zu bauen, gewann der Konzern rund 25 Milliarden Dollar an Börsenwert dazu. Damit summiert sich der Zuwachs allein seit Anfang Juli auf mehr als 80 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: So viel ist der Daimler-Konzern an der Börse wert. Dieser irrwitzig anmutende Zuwachs hat Gründe: Google hatte im zweiten Quartal die Erwartungen bei weitem übertroffen und dabei gezeigt, dass die Zeiten der mehr oder weniger unkontrollierten Wachstumsinvestitionen Geschichte sind.

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