Greenwashing EZB-Vize plädiert für eine schärfere Kontrolle klimafreundlicher Investments

Die Nachfrage nach ökologischen Geldanlageprodukten steigt – doch diese halten nicht immer, was sie versprechen. Luis de Guindos will Abhilfe schaffen.

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Professionelle wie private Anleger interessieren sich für Investments in nachhaltige Energieerzeugung. Quelle: dpa

EZB-Vizepräsident Luis de Guindos sorgt sich um den Ruf nachhaltiger Investments. Behaupteten diese zu Unrecht, dass ihre Investitionen nachhaltig und klimafreundlich seien, könne die weitere Zunahme solcher Finanzierungen dadurch gebremst werden, warnte de Guindos am Donnerstag auf einer virtuellen Konferenz der EU-Kommission und der EZB. Dem müsse entgegengewirkt werden.

So gebe es erhebliche Datenlücken etwa bei den Emissionen und den Informationen zu CO2-Einsparzielen. „Diese Lücken sollten dringend geschlossen werden, was verbindliche, harmonisierte und geprüfte Veröffentlichungsstandards erfordert“, sagte der Notenbanker.

Experten befürchten, dass fehlende Transparenzregeln es ermöglichen, Investments einen vermeintlich grünen Anstrich zu geben (Greenwashing) und sie damit womöglich in Misskredit zu bringen. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach klimafreundlichen Investitionen immer mehr zu.

Das Thema sorgt derzeit europaweit für Schlagzeilen. So wurde am Mittwoch der Ölkonzern Royal Dutch Shell von einem niederländischen Gericht dazu verurteilt, seine Treibhausgas-Emissionen deutlich zu reduzieren. Es war das erste Mal, das Umweltschützer sich an die Justiz gewandt haben, um zu versuchen, ein großes Energieunternehmen zu einer Strategieänderung zu zwingen.

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