Frankfurt Nach der Europa-Wahl wächst Börsianern zufolge die Furcht vor einem ungeordneten EU-Ausstieg Großbritanniens und vor dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft. Das Pfund Sterling verbilligte sich am Montag um 0,3 Prozent auf 1,2674 Dollar.
Sowohl die Konservativen von Premierministerin Theresa May als auch die oppositionelle Labour-Partei verloren bei der Europawahl drastisch, während die Brexit-Partei von Nigel Farage mit wohl über 30 Prozent stärkste Kraft wurde. „Die Tories könnten ihr Heil in einem ziemlich harten Brexit suchen“, warnte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Das sei ihre einzige Chance, bei der Brexit-Partei bei möglichen Neuwahlen Stimmen abzujagen.
Den Experten der BayernLB zufolge verbessert der Wahlausgang die Chancen des ehemaligen britischen Außenministers und Brexit-Befürworters Boris Johnson, in einigen Wochen Mays Nachfolge anzutreten. „Damit steuert das Vereinigte Königreich auf eine Konfrontation mit der EU zu.“ Schließlich sei diese nicht bereit, das von May ausgehandelte Brexit-Abkommen nachzuverhandeln.