Hoffnung im Zollstreit Dax erobert Marke von 11.200 Punkten

Der Dax übersprang das erste Mal seit sechs Wochen die psychologisch wichtige 11.000-Punkte-Marke. Quelle: dpa

Eine angebliche Annäherung im Handelsstreit zwischen China und den USA treiben den Dax zum Wochenschluss an. Vor allem die Auto- und Chemiewerte sind im Aufwind.

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Neue Hoffnungen auf ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handelskrieges haben den Dax am Freitag über die Marke von 11.200 Punkten katapultiert. Mit Leichtigkeit überwand der Leitindex bereits am Morgen die Hürde von 11.000 Zählern und baute seine Gewinne bis Handelsschluss weiter kräftig aus. Die Rally bescherte ihm schließlich ein sattes Plus von 2,63 Prozent auf 11.205,54 Punkten.

Auf Wochensicht bedeutet das für das deutsche Börsenbarometer einen Gewinn von rund 3 Prozent. Seit seinem Ende Dezember markierten Zweijahrestief hat sich der Dax damit inzwischen um knapp 8 Prozent erholt.

Stark zeigte sich am Freitag auch der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax mit einem Zuwachs von 1,93 Prozent auf 23.175,11 Punkte. Europaweit ergab sich ein ähnlich beeindruckendes Bild: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um 2,14 Prozent auf 3134,92 Punkte zu und auch in Paris und London wurden stattliche Gewinne eingefahren. In den USA stieg der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa um 1,2 Prozent.
Am deutschen Aktienmarkt waren die Papiere von Hellofresh mit einem Kurssprung von 21,5 Prozent der Star. Der Kochboxen-Versender wuchs 2018 schneller als gedacht und der operative Verlust verringerte sich deutlicher als Experten erwartet hatten.

Angetrieben von den Kursgewinnen der Hellofresh-Aktien legten auch die Papiere der Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet um 3,6 Prozent zu. Der Start-up-Entwickler hatte Hellofresh im November 2017 an die Börse gebracht und hält noch einen Anteil an dem Unternehmen von knapp unter 30 Prozent.
Die Papiere des Zahlungsabwicklers Wirecard setzten an der Dax-Spitze mit plus 4,8 Prozent ihre Erholung fort. Auto- und Chemiewerte profitierten von der Hoffnung auf eine Lösung des Handelsstreits. Continental gewannen 4,5 Prozent. BMW, Daimler und Volkswagen zogen ebenfalls kräftig an. BASF legten um etwas mehr als 4 Prozent zu und Wacker Chemie stiegen nach Umsatzzahlen im MDax um fast 5 Prozent.

Die Aktien von Drägerwerk büßten im euphorischen Gesamtmarkt indes 1,6 Prozent ein. Das Medizintechnikunternehmen hatte am Nachmittag vorläufige Quartalszahlen und einen Ausblick auf 2019 veröffentlicht. Ein Händler sprach von einer Enttäuschung mit Blick auf die Profitabilität.

Die Zinsen bleiben unten, das hilft den Börsen. Dafür wankt nun die Konjunktur. Auto-, Chemie- und Maschinenbauaktien sind schwer eingebrochen. Bleibt die Rezession moderat, sind dort schnelle Kursgewinne möglich.
von Anton Riedl

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,08 Prozent am Vortag auf 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,39 Prozent auf 141,78 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,18 Prozent auf 164,06 Punkte. Der Euro sank am frühen Abend auf 1,1364 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1402 (Donnerstag: 1,1396) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8770 (0,8775) Euro.

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