
London Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger will seinen Infrastrukturfonds noch vor Weihnachten an die Londoner Börse bringen. Die Aktien von Bilfinger Berger Global Infastructure (BBGI) sollen am 21. Dezember erstmals gelistet werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In dem Fonds stecken Beteiligungen von Bilfinger Berger aus 19 Projekten mit der Öffentlichen Hand (PPP) - von Gefängnissen bis zu Schulen. Bilfinger hatte die Ausgliederung beschlossen, um 161 Millionen Euro Eigenkapital freizusetzen, die in den Projekten stecken. Für die 212 Millionen für je ein Pfund Sterling zum Verkauf stehenden Aktien hätten sich schon jetzt ausreichend Käufer - vor allem aus Großbritannien - gefunden, sagte ein Insider.
Damit hat das Unternehmen bereits Einnahmen von rund 250 Millionen Euro aus dem Börsengang sicher. Bilfinger Berger hat sich verpflichtet, 19,9 Prozent an der BBGI zu behalten. Mehr als 40 Prozent der PPP-Projekte sind in Großbritannien, je 27 Prozent in Kanada und Australien sowie fünf Prozent in Deutschland. Sie sind für Investoren interessant, weil sie in einer Zeit schwankender Märkte stabile Einnahmen versprechen. Das BBGI-Management, das komplett von Bilfinger Berger kommt, hat eine Dividendenrendite von 5,5 Prozent im Jahr versprochen.
Bilfinger Berger hatte den Börsengang von BBGI im September angekündigt, eigentlich sollte er bereits im November über die Bühne gehen. Bilfinger will künftig maximal 400 Millionen Euro Eigenkapital in solche Projekte stecken. Mit dem Börsengang des Fonds bekommt der Konzern wieder mehr Luft für neue Projekte. Insgesamt verfügt Bilfinger über 30 PPP-Projekte. Im ersten Quartal 2012 sollen 19 davon an den Fonds übertragen werden.
Bilfinger Berger rechnet daraus 2012 mit einem Nettoerlös von bis zu 270 Millionen Euro. Mindestens 55 Millionen Euro sollen in den Fonds reinvestiert werden. Der Buchgewinn werde voraussichtlich bei bis zu 50 Millionen Euro liegen, hatte es im September geheißen.