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Insider-Barometer Topmanager verkaufen Aktien

Der Dax ist in den vergangenen Tagen gestiegen - das haben Insider zu Aktienverkäufen genutzt. Ein Manager der Deutschen Bank stößt Papiere in Millionenhöhe ab. Bei Douglas greifen Manager zu.

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Ein Topmanager der Deutschen Bank verkauft Aktien in Millionenhöhe. Quelle: dpa

Frankfurt Pierre de Weck ist bei der Deutschen Bank derjenige, der für die besonders vermögende Kundschaft zuständig ist. Als Head of Private Wealth Management, so der offizielle Titel, betreut er die Klientel, die für die Banken generell immer wichtiger wird. Weil sich dort anders als im Investment-Banking auch abseits konjunktureller Schwankungen gutes Geld verdienen lässt. Wenn einer wie de Weck in der jetzigen Phase in Millionenhöhe Aktien seines Arbeitgebers verkauft, dann lässt das an der Börse zumindest aufhorchen.

Natürlich kann nur darüber spekuliert werden, ob daraus die grundsätzliche Angst vor schwierigeren Zeiten oder persönliche Gründe stehen. Fest steht indes, dass de Weck mit 33,40 Euro je Aktie einen sehr guten Kurs erwischt hat. Am Freitag waren die Papiere der Deutschen Bank nur knapp mehr als 29 Euro wert. „Damit hat er kurzfristig ein exzellentes Timing bewiesen und nahezu den Höchstkurs seit den Börsenturbulenzen, beginnend im August, erzielt“, sagt Simon Bölinger vom Forschungsinstitut für Asset Management (Fifam) in Aachen.

Das Insider-Barometer, das die Fifam alle zwei Wochen zusammen mit Commerzbank Wealth Management exklusiv für das Handelsblatt berechnet, zeigt zwar weiter beeindruckend hohe 162 Punkte. Aus den Käufen und Verkäufen der deutschen Topmanager leitet sich so weiter große Zuversicht ab. Experten wie Bölinger erkennen jedoch eine neue, wenn auch noch eher im Kleinen erkennbare Wende: „Die Insider tendieren bei höheren Dax-Ständen vereinzelt auch zu deutlichen Verkäufen“, stellt er fest.

Analysten stehen der Deutschen Bank weiter positiv gegenüber

Prominenten Verkäufen wie eben bei Pierre de Weck sollten Anleger dabei durchaus eine gewisse Bedeutung zumessen. Auch wenn die Mehrzahl der Analysten der Aktie der Deutschen Bank noch immer wohlwollend gegenübersteht. Die Experten von Commerzbank Wealth Management betrachten sie als attraktiv und mit mittlerem Risiko behaftet. Wenn sich der politische Nebel gelegt hat, sich eine Lösung der Staatsschuldenkrise abzeichnet und die Auswirkung auf die Banken klar wird, dann könnte die Aktie wieder ein Hochstufungskandidat sein, heißt es von dort.

Aber auch auf Kaufseite zeigen sich gezielte Einzelkäufe, nämlich genau bei den Aktien, die den jüngsten Kursaufschwung verpasst haben. Die Einzelhandelskette Douglas ist ein solcher Wert, bei der die Topmanager nun auf den sogenannten Nachholeffekt hoffen. Für knapp 1,3 Millionen Euro haben sie zuletzt gekauft. Viel hat sich seither nicht getan. Die heißeste Phase des Jahres steht Douglas ohnehin noch bevor. Die Parfümerien, der Schmuckhändler Christ und der Buchhändler Thalia erzielen im Weihnachtsgeschäft den Großteil ihres Jahresgewinns.


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