Investment Jetzt schon Facebook kaufen

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Mitarbeiter-Aktien gesucht

Doch wie komme ich schon jetzt an Facebook-Anteile, noch vor dem Börsengang? Nur gut, dass im Internet Plattformen gibt, auf denen ehemalige Mitarbeiter und frühe Investoren sich von ihren Anteilen an Internet-Unternehmen trennen können. Secondmarket und Sharespost sind die beiden größten in den USA. Nachdem der Handel mit Facebook-Anteilen dort kurz vor Bekanntgabe der Börsenpläne am Mittwoch ausgesetzt worden war, ist er nun wieder möglich. Tatsächlich will sich ein Verkäufer auf Sharespost von seinen Anteilen trennen. Für 37 Dollar würde er sie mir geben. Für das gesamte Unternehmen würde das rund 87 Milliarden Dollar an Wert entsprechen. Käme es zum Börsenstart tatsächlich zu einer 100-Milliarden-Dollar-Bewertung hätte ich also schon 15 Prozent Gewinn gemacht.

Dumm nur: Käufer und Verkäufer müssten auf Sharespost 1500 Dollar Gebühren für einen Treuhänder zahlen, der das Geld annimmt und die Anteile weiterreicht. Mit meinen 1000 Euro, etwas mehr als 1300 Dollar, komme ich hier nicht weit.

Kein Wunder also, dass Sharespost mir nach meiner Anmeldung eine kurze Mail geschickt hatte: Aufgrund meines angegebenen Einkommens und Vermögens sei ich leider nicht berechtigt, Aktien über Sharespost zu handeln. Für außerbörsliche Käufe auf Portalen wie Sharespost oder Secondmarket sieht das US-Wertpapierrecht ein Mindestvermögen von einer Million Dollar vor oder wenigstens 200 000 Dollar Einkommen während der vergangenen zwei Jahre. Die Mindestsumme für einen Kauf oder Verkauf auf Sharespost liegt bei 25 000 Dollar. Allein komme ich so also nicht an Facebook-Anteile. Auch die Suche nach Mitstreitern auf meiner Facebook-Seite bringt keinen Erfolg. Meine Kontakte reagieren zurückhaltend. Ein Facebook-Freund schreibt, es würde ihm schon reichen, wenn er das Recht an seinen Daten zurückkaufen könnte. Er hat das große Potenzial wohl noch nicht erkannt.

Gut, dass es noch einen anderen Weg gibt. Er führt über Russland. Der russische Internet-Konzern Digital Sky Technologies, der Anfang 2011 gemeinsam mit Goldman Sachs Anteile gekauft hat, ist schon länger an Facebook beteiligt. Digital Sky Technologies hat sich 2010 ist in zwei Sparten aufgeteilt. Den größten Facebook-Anteil, 5,4 Prozent, hält die Sparte DST Global. Da sie nicht an der Börse notiert ist, kann ich mich hier nicht direkt einkaufen.

Die zweite Sparte mit dem Namen Mail.ru ist hingegen an der Londoner Börse notiert. Sie hält 2,3 Prozent der Facebook-Anteile, außerdem 1,4 Prozent am Online-Spieleanbieter Zynga (FarmVille) und 4,6 Prozent des Internet-Rabattunternehmens Groupon.

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