IPO Luxusmodehändler Mytheresa mit mehr als 2,2 Milliarden Dollar bewertet

Das Münchener Unternehmen hat Hinterlegungsscheine zu je 26 Dollar platziert. Die Papiere sollen am Donnerstag erstmal an der New Yorker Börse gehandelt werden.

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Mytheresa bietet Luxusmode von mehr als 250 Designern an. Die Wurzeln des Unternehmens liegen in Deutschland. Quelle: Reuters

Der Münchner Online-Luxusmodehändler Mytheresa wird bei seinem Börsengang in New York mit mehr als 2,2 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen platzierte die US-Hinterlegungsscheine (ADS) der niederländischen Muttergesellschaft MYT Netherlands in der Nacht zum Donnerstag zu je 26 Dollar, wie Mytheresa mitteilte. Der Preis liegt am oberen Ende der Spanne, die wegen der großer Nachfrage am Tag vor dem Ende der Zeichnungsfrist auf 24 bis 26 (vorher 16 bis 18) Dollar erhöht worden war.

Die Emission hat damit ein Volumen von bis zu 467 Millionen Dollar. Mytheresa selbst fließen davon bis zu 370 Millionen Dollar zu, der Rest geht direkt an die Altaktionäre. Die MYT-Papiere sollen am Donnerstag erstmals an der New Yorker Nyse gehandelt werden.

Mit dem frischen Geld will Mytheresa ein gut 200 Millionen Dollar schweres Gesellschafterdarlehen tilgen, mit dem mehrere Finanzinvestoren das Unternehmen aus dem Strudel der Insolvenz des US-Einzelhandelskonzerns Neiman Marcus im Mai vergangenen Jahres herausgehalten hatten. Neiman Marcus hatte MyTheresa 2014 übernommen.

Die Wurzeln der Firma liegen in der Münchner Innenstadt, wo die Modehändler Susanne und Christoph Botschen 1987 unter dem Namen „Theresa“ einen Laden eröffneten, 2006 starteten sie den Online-Shop „MyTheresa.com“. Das Unternehmen, das Luxusmode von Designern wie Gucci, Yves St. Laurent, Prada, Burberry und Valentino verkauft, profitiert vom Boom des Online-Handels in der Corona-Pandemie.

Im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende Juni) stieg der Umsatz um 19 Prozent auf 450 Millionen Euro. In den sechs Monaten von Juli bis Dezember wuchs er sogar um 30 Prozent auf rund 285 Millionen Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich bereinigt auf 26,8 Millionen Euro. Ende 2020 zählte MyTheresa 568.000 Kunden.

Nach dem Börsengang sind bis zu 21 Prozent der Aktien von Mytheresa im Streubesitz. Organisiert wurde die Neuemission von den US-Investmentbanken Morgan Stanley und JP Morgan.

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