IT-Firma Negativ-Bericht von Leerverkäufer Viceroy lässt S&T-Aktie abstürzen

Die IT-Firma S&T muss an der Börse herbe Verluste hinnehmen. Quelle: dpa

Die österreichische IT-Firma S&T muss den größten Kurssturz der Unternehmensgeschichte verkraften. Grund ist ein kritischer Bericht des Shortsellers Fraser Perring. S&T will die Vorwürfe prüfen.

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Ein negativer Bericht des Leerverkäufers Viceroy hat S&T den größten Kurssturz der Unternehmensgeschichte eingebockt. Die in Deutschland notierten Aktien der österreichischen IT-Firma fielen am Donnerstag um bis zu 34 Prozent und waren mit 12,36 Euro so billig wie zuletzt vor mehr als vier Jahren.

Der Firma des britischen Investors Fraser Perring zufolge ist S&T völlig überbewertet. S&T kündigte an, den Bericht und die darin enthaltenen Vorwürfe in den nächsten Tagen intern und extern im Detail zu prüfen. Anschließend werde man eine ausführliche Stellungnahme und ein konkretes Maßnahmenpaket veröffentlichen. Einige Vorwürfe beträfen alte Vorgänge aus der Zeit vor dem aktuellen Management und stünden weder mit dem aktuellen Management noch der S&T AG selbst in Verbindung. Vor der Veröffentlichung des Viceroy-Berichts habe es keinerlei Kontakt zwischen Viceroy und S&T gegeben.

„Wir bestätigen, dass die operative Performance der S&T AG im Bereich der aktuellen Guidance für das Geschäftsjahr 2021 liegt“, sagte Vorstandschef Hannes Niederhauser. „In Bezug auf die erhobenen regulatorischen Vorwürfe kann ich nach erster Durchsicht festhalten, dass mit Ausnahme von der S&T Rumänien, wo es Untersuchungen gegen mehrere Marktteilnehmer wegen angeblicher Preisabsprachen in Vergabeverfahren gibt, gegen keine Gesellschaft der S&T Gruppe rechtliche Verfahren, wie im Bericht angeführt, seitens der zuständigen Behörden eingeleitet worden sind.“

Perring war einer der ersten Kritiker des in einem Bilanzbetrugs-Skandal zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard und hat in den vergangenen Wochen auch die Immobilienfirma Adler kritisiert. Leerverkäufer leihen sich Aktien, um diese sofort loszuschlagen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Diese Praxis wird im Börsenjargon „Short Selling“ genannt.

Mehr zum Thema: Lesen Sie hier die ausführliche Recherche zur Short-Attacke auf S&T: Geht es dem rasant wachsenden Tech-Konzern tatsächlich so viel schlechter als bislang vermutet?

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