Kaufrausch Dow Jones steigt um knapp fünf Prozent

Händler Peter Tuchman (r), schlägt zum Abschluss der Börse mit seinen Kollgen einen High Five. Quelle: dpa

Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach den Verlusten an Heiligabend erholt. Zuvor hatte US-Präsident Trump seinen Landsleuten empfohlen, die Kurse zum Einstieg ins Geschäft mit Aktien zu nutzen.

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Am New Yorker Aktienmarkt ist der Dow Jones Industrial am Mittwoch um knapp fünf Prozent nach oben geklettert. Nachdem der verkürzte Handel am Heiligabend mit einem satten Minus von fast drei Prozent beendet worden war, zeigte die Kurstafel nun beim Ertönen der Schlussglocke ein deutliches Plus von 4,98 Prozent auf 22 878,45 Punkte.

Zu Handelsbeginn war der Dow noch in einem von großer Unsicherheit geprägten Geschäft bis auf knapp 21.713 Punkte gefallen. Am Dienstag hatte der Handel an den US-Aktienmärkten wegen Weihnachten geruht. Getrieben wurde die Rally am Mittwoch an vorderster Stelle von Einzelhandels- und Energiewerten. Offensichtlich war das Weihnachtsgeschäft so gut wie schon seit mehreren Jahren nicht mehr gelaufen. Der US-Ölpreis legte nach einer zuletzt schwächeren Entwicklung um fast zehn Prozent zu.

US-Präsident Donald Trump hatte zudem Investoren empfohlen, die zuletzt gefallenen Kurse zum Aktienkauf zu nutzen. Gleichzeitig wiederholte er am Dienstag (Ortszeit) seine scharfe Kritik an der US-Notenbank. Diese hatte vergangene Woche entschieden, den Leitzins anzuheben. „Ich denke, es ist eine großartige Gelegenheit zu kaufen. Wirklich eine großartige Gelegenheit zu kaufen“, sagte Trump am ersten Weihnachtsfeiertag vor Reportern im Weißen Haus. Er habe „großes Vertrauen“ in US-Unternehmen, betonte er.

Die Börsen stürzen ab, der US-Präsident wiegelt ab. Er rät seinen Landsleuten, die Kurse zum Einstieg ins Geschäft mit Aktien zu nutzen. Und bei der Gelegenheit teilt Trump auch gleich gegen die US-Notenbank aus.

Daneben verwiesen Händler auf Äußerungen des Trump-Beraters Kevin Hassett, dass der Job von US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell ungeachtet der anhaltenden Kritik aus dem Weißen Haus an ihm und der Politik der Federal Reserve zu „100 Prozent“ sicher sei. Der kräftige Anstieg der Ölpreise habe die Stimmung ebenfalls gestützt. Diese gelten unter Experten als Konjunkturindikator.
Der marktbreite S&P 500 stieg um 4,96 Prozent auf 2467,70 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 6,16 Prozent auf 6262,77 Zähler zu.

Unternehmens- und Konjunkturdaten von gehobener Bedeutung waren rar gesät. Der Preisauftrieb am US-Immobilienmarkt hatte im Oktober trotz einer Abschwächung positiv überrascht. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat waren die Häuserpreise um 5,03 Prozent gestiegen, wie aus dem am Mittwoch in New York veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorging. Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 4,86 Prozent erwartet.

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von Julian Heißler

Einzelhandelswerte zählten zu den größten Gewinnern. Dem Kreditkartenunternehmen Mastercard zufolge war das Weihnachtsgeschäft das beste seit sechs Jahren für die Branche gewesen. Dessen Papiere gewannen 6,74 Prozent. Konkurrent Visa war mit einem Zuwachs um 6,98 Prozent noch etwas erfolgreicher.
Im Dow Jones legten Home Depot um 6,413 Prozent zu und Walmart sprangen um 5,35 Prozent nach oben. Im Nasdaq 100 gewannen Amazon 9,38 Prozent.

Außerhalb der Einzelhandelsbranche sprangen Facebook um 8,16 Prozent auf 134,18 US-Dollar nach oben. Die Experten von Citron Research sind der Meinung, dass die Papiere der Kommunikationsplattform noch nie so eine „unwiderstehliche“ Investitionsmöglichkeit gewesen seien. Das Kursziel sehen sie bei 160 Dollar.

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