Kenfo Staatsfonds zur Atommüll-Entsorgung rechnet trotz Corona mit Gewinn

Der Fonds soll die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls sicherstellen. Aus zwei Gründen kommt er gut durch die Krise.

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Ein Fonds soll die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls sicherstellen. Quelle: dpa

Der milliardenschwere Staatsfonds zur Finanzierung der Atommüll-Entsorgung rechnet trotz der Coronakrise in diesem Jahr mit einem Gewinn im dreistelligen Millionenbereich. Man sei zuversichtlich, ein Ergebnis im Bereich von 100 bis 125 Millionen Euro zu erreichen, sagte Thomas Bley vom Vorstand des Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (Kenfo). Die Vorstandsvorsitzende Anja Mikus sagte, der Absturz der Aktienkurse sei eine „Feuerprobe“ für den drei Jahre alten Fonds gewesen, die er „sehr gut bestanden“ habe.

Der Fonds soll die Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Abfalls sicherstellen, die in deutschen Atomkraftwerken entstanden sind und entstehen. Die Atomkonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall hatten dafür 2017 insgesamt rund 24 Milliarden Euro an den Staatsfonds überwiesen.

Investment-Spezialisten sollen dafür sorgen, dass das Geld ausreicht, alle Kosten zu decken. Ende 2022 geht das letzte AKW in Deutschland vom Netz, ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll soll aber planmäßig erst Mitte des Jahrhunderts den Betrieb aufnehmen – noch wird ein Standort gesucht.

Für die kerntechnische Entsorgung wurden seit 2017 bereits Zahlungen von 822 Millionen Euro geleistet, davon 362 Millionen im vergangenen Jahr. Man sei ein Jahr früher als geplant in die „Gewinnzone“ gekommen und habe 2019 ein Stiftungsergebnis von 9,1 Millionen Plus erreicht, sagte Bley. Ende 2019 betrug das Stiftungskapital 23,2 Milliarden Euro.

Mikus nannte zwei Faktoren als ausschlaggebend dafür, dass der Fonds im laufenden Jahr bisher vergleichsweise gut durch die Coronakrise gekommen sei: Erstens würden die Milliarden nur nach und nach investiert die Barmittelquote liege noch bei über 40 Prozent. Zweitens setze der Fonds auf nachhaltige Anlagen, die sich in der Krise relativ besser entwickelt hätten.

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