Konjunktur Rendite von Bundesanleihen fällt auf Zweieinhalb-Jahres-Tief

Investoren greifen in Zeiten unsicherer Konjunkturaussichten zu risikoarmen Anlagen. Das drückt die Rendite für Bundesanleihen nach unten.

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Rendite von Bundesanleihen fällt auf Zweieinhalb-Jahres-Tief Quelle: Reuters

Frankfurt Angesichts der anhaltenden Unsicherheit rund um den Brexit und der trüben Konjunkturaussichten haben Investoren am Mittwoch erneut zu den als sicher geltenden Anleihen gegriffen. Das drückte die Rendite der viel beachteten zehnjährigen Bundesanleihen tiefer in den roten Bereich. Sie fiel bis auf minus 0,048 Prozent von zuvor minus 0,014 Prozent und lag damit so niedrig wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.

Am Freitag war die Verzinsung erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder unter die Null-Prozent-Marke gerutscht. Das bedeutet, dass die Anleger dafür bezahlen müssen, dass sie sich vom deutschen Staat Geld leihen. EZB-Chef Mario Draghi machte am Mittwoch deutlich, dass die Zinswende bei einer stärkeren Eintrübung der Konjunktur weiter nach hinten verschoben werden kann.

Die Notenbank sehe inzwischen eine hartnäckige Verschlechterung der Nachfrage von außerhalb der Euro-Zone, sagte er. Die EZB hatte wegen der jüngsten Konjunktureintrübung die Zinswende nach hinten verschoben. Ihre Leitzinsen will sie jetzt noch bis mindestens zum Jahresende nicht antasten.

Zudem warteten Investoren auf Signale, wie das Ringen um den EU-Ausstieg Großbritanniens ausgehen könnte. Das britische Parlament will im Tagesverlauf über Alternativen zum Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May beraten. Der Markt für Bundesanleihen bleibe deswegen schlagzeilengetrieben, erläuterten die Analysten der BayernLB. Damit die Bundesrendite wieder über null steige, brauche es konkretere Nachrichten aus London, wonach Mays Deal wahrscheinlicher geworden sei. „Da Nachrichten wohl bis zum Abend ausbleiben, positionieren wir uns neutral.“

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