KTG Agrar Chinesischer Großinvestor Fosun zögert mit dem Einstieg

Der kriselnde Agrarkonzern KTG Agrar muss die nächste Schlappe einräumen. Entgegen eigener Ankündigungen vor einem Jahr ist der chinesische Investor Fosun nicht bei KTG Agrar eingestiegen.

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Der chinesische Großinvestor zögert mit dem Einstieg. Quelle: REUTERS

Dieser sollte eine wichtige Rolle bei der Refinanzierung des Unternehmens spielen. Daraus ist bislang nichts geworden. „Die Gespräche mit Fosun sind Ende 2015 bis zur Veröffentlichung des Jahresabschlusses auf Eis gelegt worden“, bestätigte ein Sprecher von KTG Agrar Informationen der WirtschaftsWoche. Sie würden jetzt „im Rahmen der Refinanzierung“ wieder aufgenommen.

Dass KTG Agrar knapp bei Kasse ist, bekamen Anleger jüngst zu spüren. KTG Agrar hätte Anlegern einer 250-Millionen-Euro-Anleihe am 6. Juni 17,8 Millionen Euro Zinsen zahlen müssen. Bislang hat KTG Agrar die Zinsen aber nicht gezahlt. Nach Unternehmensangaben musste die Zahlung verschoben werden, weil sich ein eigentlich für den 3. Juni erwarteter Geldeingang aus einem Verkauf verspätet.

Im Juni 2017 muss KTG 250 Millionen Euro aus der jetzt von der verzögerten Zinszahlung betroffenen Anleihe refinanzieren. Gespräche mit Investoren laufen seit Monaten. Eine Rolle sollte Fosun spielen: Vor rund einem Jahr hatte KTG verkündet, dass eine von Fosun kontrollierte portugiesische Versicherung neun Prozent der KTG-Aktien kaufen wolle. „Gleichzeitig wird uns Fosun in Zukunft aktiv bei der soliden Refinanzierung unser Gruppe unterstützen“, ließ sich KTG-Chef Siegfried Hofreiter damals in einer Mitteilung zitieren.

Man habe sich damals mit Fosun „auf die Etablierung einer langfristigen Zusammenarbeit geeinigt“, sagte der KTG-Sprecher der WirtschaftsWoche. Dabei seien jedoch wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen vereinbart worden, die noch nicht erfüllt seien. „Hier sind wir auf einem guten Weg, der jedoch deutlich länger als erwartet ist.“ Aus Sicht von KTG Agrar bestehe die Option eines Einstiegs immer noch.

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