Es läuft eine Rekordsaison in diesem Frühjahr, die unabhängig vom Kursverlauf an den Börsen ist. Mit rund 31,7 Milliarden Euro schütten die Dax-Konzerne so viel aus wie noch nie.
Aber nicht alle kassieren kräftig mit. Ein knappes Drittel dieser Summe fließt oder ist in die Taschen geflossen der Inhaber von Daimler-Papieren (3,5 Milliarden), von Allianz-Titeln (3,4 Milliarden) oder von Siemens-Aktien (3,0 Milliarden). Die drei Ausschüttungen stehen auch für fast ein Viertel der Summe, die die Aktionäre des Dax, des Mittelstandsindex MDax und des Techno-Index TecDax kassieren. Die 110 Unternehmen, die zusammengefasst den sogenannten HDax bilden, schütten für das abgelaufene Geschäftsjahr 42,6 Milliarden Euro aus.
Wie wichtig die Dividende ist, hängt vom Index ab. Der Dax etwa liegt ohne Dividenden gerechnet noch unter seinem Hoch vom März 2000, mit reinvestierten Dividenden dagegen liegt er 50 Prozent höher als damals. Der MDax dagegen hat sich seither ohne Dividenden gerechnet rund vervierfacht, mit Dividenden gerechnet verfünffacht. Dividenden sind also mal mehr, mal weniger Teil des Aktionärserfolgs.
Zahlreiche Rankings
Es gibt zahlreiche Rankings zu Dividendenaktien. Beliebt sind besonders solche, die hohe Dividendenrenditen in den Vordergrund stellen, und jene, die untersuchen, welche Unternehmen seit 10, 20 oder 25 Jahren ihre Dividende nie gekürzt haben. Beide Konzepte haben ihre Schwächen. Unternehmen, die stetig ihre Dividenden erhöhen, kommen in der Regel aus nichtzyklischen Sektoren wie etwa der Medizin. Anleger, die dort zugreifen, bauen deshalb Klumpenrisiken in einem oder in mehreren Sektoren auf.
Hohe Dividenden zahlten einst über lange Jahre auch Banken wie die Deutsche Bank oder Versorger wie E.On und RWE. Heute sind deren Aktionäre froh, dass alle drei genannten über indirekte Stützen der Steuerzahler solvent gehalten wurden. Ihre Dividenden sind entweder kümmerlich oder fallen ganz aus.