Luxusaktien So holen sich Anleger Luxus ins Depot

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Lohnt sich der Einstieg?

Das LVMH-Imperium wächst
Bernard Arnault, Vorsitzender von LVMH Quelle: REUTERS
Louis Vuitton Quelle: AP
Menschen vor einer Bulgari-Filiale in Tokyo Quelle: Reuters
Moet-Champangerflaschen stehen im Restaurant Berlin Moscow in Berlin an der Bar. Quelle: dpa
Dior bei der Messe in Basel Quelle: AP
Uhrenmodell von TAG Heuer Quelle: Pressebild
Les EchosLes Echos ist eine französische Finanzzeitung, zum ersten Mal 1908 veröffentlicht. Auch sie ist seit 2007 Teil des Luxusgiganten. Quelle: Screenshot

Für Anleger stellt sich eine noch wichtigere Frage: Lohnt sich ein Investment in die Luxuspapiere überhaupt noch? Denn nicht nur die Handtaschen und Mäntel sind teuer, auch die Aktien der Hersteller sind aufgrund ihrer positiven Entwicklung teilweise schon sehr hoch bewertet, mehr als das Vierzigfache des Jahresgewinns werden für eine Aktie fällig.

Grundsätzlich ist der jetzige Zeitpunkt zum Einstieg gut. Denn Luxushersteller profitieren in der Regel kräftig vom Weihnachtsgeschäft, das spiegelt sich auch an den Aktienkursen wieder. Der von der Deutschen Börse für BNP Paribas berechnete World Luxury Index, in dem die 20 größten Werte aus dem Bereich der Luxusgüter zusammengefasst werden, kletterte in den vergangenen beiden Jahren jeweils nach dem Weihnachtsgeschäft deutlich in die Höhe. Ob der Kauf lohnt, zeigt allerdings nur ein Blick auf die einzelnen Papiere.

Der Klassiker unter den Luxusaktien-Investments ist sicherlich LVMH. Gleichzeitig ist das Unternehmen allerdings auch etwas wie das Sorgenkind der Branche. In der vergangenen Woche ließen die aktuellen Geschäftszahlen das Papier regelrecht einbrechen, um sechs Prozent rutschte die LVMH-Aktie nach unten. Grund war ein unerwartet niedriges Wachstum im Taschengeschäft der Kernmarke Louis Vuitton. Das Unternehmen verwies auf Preissteigerungen in Japan, die die Verkaufszahlen gedrückt hatten. Das widerspricht allerdings der Annahme, dass gerade Premiumanbieter über eine enorme Preissetzungsmacht verfügen – wer eine Tasche für 10.000 Euro kauft, der wird auch 10.100 Euro dafür ausgeben.

Während einige LVMH aufgrund seines breiten Sortiments als Gradmesser für die gesamte Luxusbranche sehen, wittern andere hausinterne Schwierigkeiten. Gerade bei Louis Vuitton-Produkten gebe es auch in China bereits spürbare Sättigungseffekte, heißt es. Auch viele Analysten reagierten verschnupft auf die aktuellen Zahlen. Die Trendwende bei Louis Vuitton scheine länger zu dauern als erhofft, so Eva Quiroga, Analystin bei der Schweizer Großbank UBS.

Das Papier hat sich nach dem Einbruch in der vergangenen Woche auch nur leicht erholt. Ob der leichte Kursrutsch für Anleger eine Einstiegsmöglichkeit ist, scheint dennoch fraglich. Zum einen ist auch die LVMH-Aktie kein Schnäppchen, obwohl sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 21 noch zu den günstigeren Luxus-Papieren gehört. Zum anderen fehlt vielen im Moment die Perspektive. Beobachter sehen kaum Wachstumspotenzial, die Sättigungseffekte erfordern möglicherweise einen Strategieschwenk. Hinzu kommt, dass mit Marc Jacobs womöglich der wichtigste Designer von Bord gegangen ist, um seine eigene Marke voranzubringen – auch an die Börse.

Denn trotz der Unsicherheiten bei LVMH zieht es mehrere Luxus-Anbieter aufs Parkett. Neben Jacobs strebt auch das Modeunternehmen Moncler in Kürze eine Börsennotierung an. Die Italiener sind vor allem für ihre Daunenjacken bekannt. Der Wert des Unternehmens wird immerhin auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt. Erwartet wird, dass 30 Prozent des Kapitals zum Kauf angeboten werden. Dass es für Anleger lohnenswert sein kann, in einen Börsenneuling aus der Luxus-Branche zu investieren, zeigt das Beispiel des italienischen Schuhherstellers Ferragamo.

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