Mark Mobius 80 Jahre und kein bisschen reisemüde

Mark Mobius, der Schwellenländer-Guru des US-Fondhauses Franklin Templeton, bleibt trotz hohen Alters aktiv und optimistisch. Mit seinen Geldanlagen war das Geburtstagskind in der Vergangenheit aber erfolgreicher.

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Das Geburtstagskind hatte schon erfolgreichere Zeiten mit seinen Geldanlagen. Quelle: Reuters

Mark Mobius steht für Schwellenländer-Fonds wie kaum ein anderer. Trotz seiner nun 80 Jahre – heute feiert der Wahl-Singapurianer Geburtstag – zeigt der Emerging-Markets-Experte des US-Fondshauses Franklin Templeton stets Freude an seinem Beruf. Gemeinsam mit einem Team von mehr als 50 Fondsmanagern und  Analysten verantwortet er eine zweistellige Zahl an Fonds mit Aktien aus Asien, Afrika und Lateinamerika und führt von Singapur aus die Asiensparte des US-Hauses, inzwischen als Executive Chairman.

Und auch wenn Mobius nun kürzer tritt und die operative Aufgabe als Chef-Anlagestratege für Schwellenländer und einzelne Fonds an Kollegen abgetreten hat. Der kleine Vielreisende von 1,60 Metern Körpergröße mit einem Faible für helle farbenfrohe Kleidung verbringt einen Großteil seiner Zeit im Flugzeug und bleibt seiner Philosophie treu: Arbeit sei Leben und beherrsche sein Leben.

Mobius gibt stets den Optimisten. Das ist nach einigen schlechten Jahren an den aufstrebenden Börsen, dem Crash in China im vergangenen Jahr und dem Absturz der Rohstoffpreise auch nötig. Zu Beginn der 90er Jahre gab er sich noch offensiver als heute. Damals angesprochen, wie viel seines Geldes denn ein Privatmann in den Emerging Markets anlegen sollte, antwortete er: „100 Prozent.“ Das würde er heute wohl nicht mehr sagen.

Zuletzt brauchte der Manager mit Wurzeln in Deutschland und Puerto-Rico starke Nerven. Mobius ist bekannt für seine Auswahl von Einzelaktien. Doch damit lag er in der jüngeren Vergangenheit schlecht. Mehrere seiner Fonds hatten in den letzten Jahren im Konkurrenzvergleich schwach abgeschnitten. Für den legendären Manager brach eine neue Zeit an, denn zuvor lag der Manager, der seit 29 Jahren bei Templeton arbeitet, oft vor den Wettbewerbern.

Nun steckt allerdings die gesamte Strategie des Hauses Franklin Tempelton in einer schwierigen Phase: Seit einigen Jahren hinken so genannte Value-Investoren, die Aktien kaufen, deren Marktwert gemessen am fairen Wert eines Unternehmens unterbewertet sind, hinter anderen her. Da Franklin Templeton aber extrem stringent eine Value-Strategie verfolgt, stehen deren Fonds derzeit im Vergleich zu anderen relativ schwach da.

Umso wichtiger dürfte es für das renommierte US-Haus sein, das ihr bekanntes Aushängeschild sichtbar bleibt. Der Schwellenländer-Guru äußerte erst kürzlich, dass Brasilien vor einem anhaltenden Boom steht: „Es gibt vermutlich kein Land weltweit, in dem das Potenzial zur Verbesserung so groß ist wie in Brasilien“. Seine aktuelle Priorität hat Mobius denn auch so beschrieben: Er wolle für die Schwellenländer werben, dass Anleger dort wieder investieren. „Sie haben dieses Segment zu niedrig gewichtet.“

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