Microsoft-Gründer Bill Gates mag weder Kryptowährungen noch Elon Musks Hyperloop

In einer Online-Fragerunde zeigt sich Bill Gates von einigen Technik-Hypes wenig begeistert – und klärt den hartnäckigsten Mythos um seine Person.

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Bitcoin und Co. können den Microsoft-Gründer nicht überzeugen. Quelle: AP

Düsseldorf Der Hype um Kryptowährungen ebbt nicht ab. Auf Microsoft-Mitgründer Bill Gates ist der Funke aber nicht übergesprungen. In einer Fragerunde („Ask me anything“, AMA) auf der Internetplattform Reddit kritisierte er das, was die meisten als größten Vorteil der digitalen Währung ansehen: Ihre Anonymität.

„Die Fähigkeit von Regierungen, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Finanzierung von Terrorismus zu verfolgen, ist eine gute Sache“, so der 62-Jährige. Er kritisierte, dass Kryptowährungen derzeit insbesondere dazu genutzt werden, um Fentanyl und andere Drogen zu kaufen – und somit „ziemlich direkt“ für Todesfälle verantwortlich seien.

Zwar werde auch weiterhin Bargeld zum Kauf von Drogen genutzt, fuhr Gates fort. Doch müsste man dafür physisch anwesend sein, was die Angelegenheit häufig erschweren würde.

Gegenüber Elon Musks Idee für ein Hochgeschwindigkeitstransportsystem namens „Hyperloop“ äußert sich der Milliardär ebenfalls skeptisch. Er sei nicht sicher, ob das Konzept sinnvoll sei – es sei schwierig, den Hyperloop sicher zu gestalten. Die Sicherheitsbedenken führte er nicht näher aus, doch der Transport von Personen schneller als mit Schallgeschwindigkeit in engen Röhren birgt natürlich Risiken.

Gates: „Irgendwann werden wir nicht mehr so viel arbeiten müssen“

Die Reddit-Nutzer interessierten sich auch für Gates’ Zukunftsprognosen. Dass mehr und mehr Aufgaben von Maschinen und Computern übernommen werden, sieht Gates grundsätzlich positiv: „Irgendwann werden wir nicht mehr so viel arbeiten müssen. Wir sind allerdings noch mindestens eine Generation von einem großen Wandel entfernt.“

Der Milliardär und Philanthrop mahnt jedoch auch an, dass sich die Entwicklung durch Software beschleunigen werde und dass es wichtig sei, über die richtige Ausbildung für die Jobs der Zukunft nachzudenken.

Gates erklärte, welche gesellschaftlichen Probleme für ihn die drängendsten seien: Die Kosten für das Gesundheitswesen, Bildung, Armut und Mobilität verdienten mehr Aufmerksamkeit, als sie derzeit erhalten würden. Für seine Stiftung, die Bill & Melinda Gates Foundation, seien die größten Ziele, die Kindersterblichkeit und Mangelernährung zu reduzieren und Kinderlähmung auszurotten.

Die Stiftung forsche aber auch in anderen Feldern – beispielsweise nach einer Heilung von Alzheimer und vor allem zu der Bekämpfung von Malaria. Grundsätzlich blicke er aber optimistisch in die Zukunft, auch was die Erhaltung des Planeten angehe.

Die Teilnehmer wollten auch wissen, was seine persönlichen Ziele seien. Gates’ Antwort: Ein guter Vater zu sein – und regelmäßig Tennis zu spielen.

Und zum Schluss wurde der vielleicht älteste Mythos um Bill Gates geklärt. Ein Reddit-Nutzer fragte in Anspielung auf entsprechende Spam-E-Mails, ob es stimmen würde, dass Bill Gates einem Geld überweisen würde, wenn man diese Mails an 100 Kontakte weiterleitet. Dessen Antwort war kurz und bestimmt: „No.“

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