Mit Index und ETF investieren Fünf Trends für Ihre Anlagestrategie im neuen Jahrzehnt

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Trend 2: Konsumgütermarkt in China

Eine weitere Anlagemöglichkeit ergibt sich aus der Verschiebung der globalen wirtschaftlichen Machtverhältnisse. In weniger als einer Generation haben sich die Märkte in den Schwellenländern Südostasiens stark gewandelt: Einst bloße Produktionsstandorte und Handelsplätze für die Industrienationen sind heute selbst wichtige Absatzmärkte für Konsumgüter und Dienstleistungen. Aktuell tragen Schwellenländer fast 80 Prozent zum globalen Wirtschaftswachstum und 85 Prozent zum Anstieg des weltweiten Konsums bei.

Besonders ausgeprägt ist dieser Trend in China. Kein anderes Land hat von der Globalisierung und den offenen Märkten so stark profitiert. Getrieben wird der Aufschwung von den ehrgeizigen Zielen der kommunistischen Partei: Wenn sich 2049 die Gründung der Volksrepublik zum 100. Mal jährt, soll sie sich als führende Industrienation präsentieren. Angesichts des Wirtschaftswachstums ist das trotz des aktuellen Handelskonflikts mit den USA nicht unwahrscheinlich. Zwar verzeichnete die Volksrepublik im dritten Quartal dieses Jahres mit einem Zuwachs von sechs Prozent das niedrigste Wachstum seit 30 Jahren – für die meisten Staaten wäre das jedoch eine Erfolgsmeldung, besonders hinsichtlich des hohen Ausgangsniveaus.

Denn mit der Wirtschaft wächst auch Chinas Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP), nirgends ist der Gesamtwert aller produzierten Waren und Dienstleistungen höher. Insgesamt macht die Volksrepublik derzeit rund 19 Prozent des weltweiten BIP aus – die USA liegt mit einem Anteil von rund 15 Prozent auf Platz zwei. Die aufstrebende Wirtschaft steigert den Wohlstand der 1,4 Milliarden Einwohner Chinas rasant, seit 2010 wachsen die Einkommen um elf Prozent jährlich. Laut der Unternehmensberatung McKinsey hat sich die Zahl der wohlhabenden Haushalte mit einem Einkommen von mehr als 18.000 Renminbi, also etwa 2300 Euro, in den letzten acht Jahren mehr als vervierfacht und liegt aktuell bei rund zwölf Prozent. Bis 2030 sollen es gar 58 Prozent sein – allein von Chinesen im erwerbsfähigen Alter werden dann 12 Cent jedes Dollars kommen, der in Städten weltweit ausgegeben wird. Denn die Mittelschicht wird weiter wachsen und sie will konsumieren.

Schon heute kaufen chinesische Verbraucher 30 Prozent der Autos weltweit, bei Fisch und Meeresfrüchten sind es 45 Prozent, bei Damenmode 22. Ein genauer Blick auf die Haushaltsökonomie des Staates deutet darauf hin, dass auch die alternde Bevölkerung kein Risiko für das starke Konsumwachstum darstellt.  

Index:
Für Anleger bieten sich damit Aussichten auf überdurchschnittliche Renditen. Grundsätzlich empfiehlt sich die Investition in Konsumgüter des täglichen Bedarfs, die häufig, spontan und routiniert gekauft werden. Dazu gehören etwa Lebensmittel, Körperpflegeprodukte und Spirituosen. Der ETF „L&G E FUND MSCI CHINA A UCITS“ (ISIN: DE000A1XEFE1) des großbritannischen Finanzdienstleisters Legal & General Group hat einen hohen Anteil an Unternehmen, deren Hauptgeschäft im chinesischen Konsumsektor liegt. Er bildet die Wertentwicklung des MSCI China A – Index nach, der aus großen und mittelgroßen Unternehmen mit Sitz in China und der Bewertungsstufe A besteht. Innerhalb des Index wird jedes Unternehmen gemäß seiner relativen Größe gewichtet.

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