Frankfurt Die Androhung von US-Sanktionen gegen Russland hat am Donnerstag den Rubel und die Moskauer Börse unter Druck gesetzt. Die russische Währung sackte zum Dollar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren ab. Dollar und Euro stiegen jeweils mehr als eineinhalb Prozent auf 66,73 und 77,33 Rubel. Sollte sich die Androhung bewahrheiten, sei es möglich, dass der Dollar weiter anziehe auf 72 Rubel und der Euro auf über 83 Rubel, schrieben die Analysten der Danske Bank in einem Kommentar.
An der Börse in Moskau verlor der Leitindex rund zwei Prozent auf 1093 Zähler. Anleihe-Investoren ergriffen ebenfalls die Flucht. Die Rendite der zehnjährigen russischen Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 8,32 Prozent. Das war der höchste Stand seit Januar 2017.
Hintergrund der Sanktionsandrohung ist der Anschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal und dessen Tochter. Für diesen machen die USA und andere Staaten Russland verantwortlich. Das Land bestreitet, etwas mit dem Anschlag zu tun zu haben und bezeichnete die angedrohten Sanktionen als drakonisch und ungerechtfertigt.
Die USA nannten keine Einzelheiten zu den Strafmaßnahmen, die um den 22. August herum in Kraft treten sollen. Es handele sich aber um Sanktionen, die sensible Güter der nationalen Sicherheit beträfen, hieß es im Außenministerium in Washington.