
Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt
RWE und Lufthansa haben seit Jahresbeginn mehr als 50 Prozent zugelegt, Eon und Commerzbank mehr als 30 Prozent. Das erste Börsenhalbjahr stand im Fokus vorangegangener Verlierer-Aktien. Bis zu alten Höhen ist es für alle vier noch ein weiter Weg. Doch es ist ein typisches Bild in einer fortgeschrittenen Hausse: Weil sich die Kurse der meisten anderen Aktien in den vergangenen acht Jahren verdoppelt und verdreifacht haben, setzen Anleger nun auf vermeintliche Nachzügler. In der Hoffnung, dass auch sie alte Rekorde übertreffen. Nur leider gehen solche Wetten fast nie auf.
Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen
Der chinesische Terminkontrakt für Kokskohle ist am Donnerstag um fast acht Prozent gestiegen, was den größten Tagesgewinn der Kontraktgeschichte darstellt. Ausgelöst wurde diese Preisexplosion durch Gerüchte über einen möglichen Angebotsengpass. Im Laufe einer Kettenreaktion stiegen auch die Preise für Eisenerz und Stahl, was wiederum starken Rückenwind für Minenaktien gab. In unserem Musterdepot befinden sich Aktien von zwei großen Minenbetreibern – Anglo American und BHP Billiton –, welche am Donnerstag zu den klaren Tagesgewinnern zählten.
Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank
Wir investieren in nachhaltige Anlagen, um damit einen langfristigen, kontinuierlichen Vermögenszuwachs zu erzielen. Neben Anleihen und dem nachhaltigen Wandelanleihen-Fonds des Hauses Salm-Salm halten wir daher die Aktien Airbus, Allianz, Apple, BMW, Cisco Systems, Deutsche Post, Infineon, Roche, Statoil und Valeo. Die weisen eine hohe Nachhaltigkeitsbewertung (Gesamt-ESG-Wert durchschnittlich 90,54 Punkte) sowie eine hohe Dividendenrendite (durchschnittlich 3,03 Prozent) auf. Die Kurse dieser Titel stiegen 2017 im Durchschnitt um 5,48 Prozent.
Die Regeln der Depots
Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.
Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.